17.10.2018 – BN gegen geplante radikale Baumfällung am Eisbach

Wie Medienberichten zu entnehmen ist, plant die Stadt München die Sanierung der Prinzregentenstraße über dem Eisbach. Damit während der Bauphase von acht Monaten der Verkehr weiter uneingeschränkt auf insgesamt sechs Spuren fließen kann, sollen 13 Bäume gefällt werden. Diese sind Teil der alleeartigen Bepflanzung zwischen Prinzregentenstraße und den begleitenden Fuß-, Radwegen.

„Bei diesen Planungen wird wieder einmal deutlich, dass Bäume im öffentlichen Raum für die Planer keine Rolle spielen. Baumschonende Alternativlösungen werden bei Baumaßnahmen der Stadt München offensichtlich nicht einmal in Erwägung gezogen. Es ist völlig unverantwortlich, hier Bäume zu fällen, die wir zur Anpassung an den Klimawandel, zur Luftreinhaltung und für die Gesundheit der Menschen dringend brauchen“ sagt Christian Hierneis, Vorsitzender des BUND Naturschutz in München.

In Zeiten von Klimakrise, Hitzerekorden und massiver Luftverschmutzung durch Stickoxide muss man bei den Verantwortlichen mehr Sensibilität für den Schutz von Bäumen erwarten können. Da durch Nachverdichtung und andere Bauaktivitäten jährlich rund 2.500 Bäume in München verloren gehen, müssen Fällungen vermieden werden. Da nachgepflanzte Bäume, wenn überhaupt, die Wohlfahrtswirkungen älterer Bäume erst in ferner Zukunft erreichen können, heilen sie Baumfällungen nicht. Die Stadt München ist in Ihrem Handeln dem Gemeinwohl aller Bürgerinnen und Bürger verpflichtet.

„Der Schutz der Bäume, welche die grüne Lunge unserer Stadt sind, muss oberste Priorität haben. Das ist für uns Gemeinwohl, nicht jedoch, allein den Straßenverkehr zu schonen. Wir würden uns wünschen, dass wir als Naturschutzverband von so starken Eingriffen in den Baumbestand informiert werden, und nicht aus der Presse davon erfahren müssen“ so Hierneis weiter.  „Mit steter Regelmäßigkeit müssen wir feststellen, dass Planungen nicht kommuniziert werden und wenn doch, dann zu einem Zeitpunkt wo aus Zeitgründen Umplanungen angeblich nicht mehr möglich sind.“