Spuren im Schnee Fahrrad Winter Streusalz

Foto: BN

08.02.2018 – Schnee und Eis bringen nun so manche Winterfreude, doch Grundstückseigentümer sind jetzt gefordert. Obwohl Streusalz schädlich für die Umwelt ist, wird es vielerorts in Bau- und Supermärkten angeboten. Der Einsatz von Streusalz bei der Räumung von Gehwegen durch Grundstücksanlieger ist verboten. Der BUND Naturschutz in München (BN) zeigt, welche umweltfreundlichen Alternativen es zum Streusalz gibt.

Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München: „Das Geheimrezept bei Schneefall lautet frühzeitig und gründlich zu räumen. So tritt sich der Schnee nicht fest und es entsteht keine glatte Holperpiste. Mit gutem Gewissen kann man bei Glätte abstumpfende Streumittel verwenden, die mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind. Unsere Böden, Sträucher und Bäume danken es uns, wenn sie vom ätzenden Streusalz verschont bleiben.“

Salz ist giftig für Pflanzen und Bodenlebewesen. Entlang der besonders stark gesalzenen Autobahnen lässt sich dies beobachten: Dort, wo Bäume im Nebel der Streusalzgischt stehen, sterben Nadeln ab und verfärben sich feuerrot. Doch Streusalz ist auch in geringeren Dosen schädlich. Die empfindlichen Wurzelspitzen, über die Gehölze Wasser und Nährstoffe aufnehmen, können absterben. Bei der nächsten Trockenperiode kann das für die Bäume fatale Folgen haben: Sie zeigen Trockenschäden, für die das Streusalz vom Winter verantwortlich ist. Das salzhaltige Sickerwasser verändert zudem den pH-Gehalt im Boden und stört damit das fein abgestimmte Zusammenwirken der Bodenlebewesen. Ebenso belastet Streusalz Flüsse und Seen. Letztlich greift es auch die Pfoten der Haustiere an.

Als umweltfreundliche Alternative zum Salz rät der BN deshalb zu abstumpfenden Streumitteln. Sie schmelzen das Eis nicht ab, sondern erhöhen die Griffigkeit. Sand, Kies, Splitt aus Steinen oder Sägespäne können verwendet werden. Holzasche aus dem Kamin eignet sich ebenfalls, wird aber schneller wieder fortgeschwemmt. Kohlenasche sollte nicht verwendet werden, weil sie Schadstoffe enthalten kann. Weiterhin kann man Mittel aus Blähton, Bims oder Basalt erwerben, die sogar wiederverwendet werden können.

„Jedes Streumittel sollte möglichst sparsam verwendet werden. Denn für das Herstellen, Ausbringen und wieder Einsammeln wird Energie benötigt, vor allem wenn Streu- und Kehrfahrzeuge eingesetzt werden. Außerdem können Splitt und Granulat giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Der BUND Naturschutz rät deshalb, Streumittel mit dem „Blauen Engel“ zu verwenden. Diese sind weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen“ so Hierneis weiter.

In München sind Grundstückseigentümer außerhalb des sogenannten Vollanschlussgebietes verpflichtet, Gehwege von Schnee und Eis zu befreien oder sie befreien zu lassen. Dabei ist der Einsatz von Streusalz aus Umweltschutzgründen verboten und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Der städtische Winterdienst setzt Salz hauptsächlich nur im Hauptstraßennetz und auf Straßen mit Buslinien ein.

Mehr Informationen zum Thema auch am BN Service-Telefon:

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