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Foto: Mariano von Plocki

Erweiterung des Trambahnnetzes in München

Der BUND Naturschutz fordert seit Langem gemeinsam mit anderen Verbänden ein Umsteuern in der Münchner Verkehrspolitik. Straßenbahnen stellen eine attraktive, leistungsfähige und relativ kostengünstige Erschließungsform mit dem ÖPNV dar. Die finanzielle Lage der Landeshauptstadt erlaubt Investitionen in überdimensionierte U-Bahn-Projekte nicht. U-Bahnen sind im Vergleich zur Tram extrem teuer. Der Bau der U-Bahn-Röhren sowie deren Unterhalt und Betrieb verschlingt jedes Jahr Millionen. Trambahnen sind hier eine effiziente Alternative. Sie schließen die Lücke zwischen Bus und S-Bahnen. Als Tangentiallinien können sie das gesamte ÖPNV-Netz effektiv stärken und weniger anfällig für Ausfälle machen.

Engmaschiges Netz statt Einzelprojekte

Das Münchner Nahverkehrssystem ist zu sehr auf das Stadtzentrum hin ausgelegt. Fahrgäste werden vielfach zu Umwegen über die Innenstadt gezwungen, obwohl ihr Ziel nicht dort liegt. Das belastet die Bahnhöfe in der Innenstadt über Gebühr. Mit unseren Vorschlägen wollen wir den Anstoß geben, das bestehende System besser zu verflechten. Das Ziel ist klar: München braucht mehr Möglichkeiten zum Umsteigen, mehr direkte Verbindungen, mehr Komfort für die Fahrgäste, mehr Platz in den Innenstadt-U-Bahnen und vor allem auch ein stabileres System, das den Fahrgästen mehr Alternativen bei Engpässen bietet.

Tram Projekte KarteTramstrecken für München – 13 notwendige Projekte

Der BUND Naturschutz schlägt zusammen mit anderen Münchner Verkehrsverbänden 13 wichtige Trambahn Projekte vor. Diese Tramprojekte würden den ÖPNV stärken und zusätzliche Fahrgäste im Umweltverbund bringen. Durch die Schaffung von Tangentialen, dem Umstellen stark nachgefragter Buslinien auf Trambahn und durch Entlastung stark nachgefragter U-Bahn-Linien kann dieses Ziel erreicht werden.

Projekt 1: Verlängerung der Tram 24 — Petuelring – Am Hart
Das BMW Forschungs- und Informationszentrum (FIZ) ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und benötigt leistungsstarke Verbindungen in alle Richtungen. In Verbindung mit Projekt 2 wird die komplette Erschließung des Münchner Nordens verbessert.

Projekt 2: Querspange — Am Hart – Kieferngarten
Die Querspange zwischen den U-Bahnen U2 und U6 erschließt das Gebiet entlang der Heidemannstraße mit kurzen Haltestellenabständen deutlich besser als eine U-Bahn.

Projekt 3: Verlängerung Tram 23 — Schwabing Nord – Heidemannstraße
Die Verlängerung der Tram 23 erschließt das Gebiet zwischen Mittlerem Ring und Heidemannstraße. Zudem stellt sie eine direkte Verbindung zur Münchner Freiheit mit den U-Bahn-Linien 3 und 6 dar. Die Fahrzeit in die Innenstadt wird verkürzt.

Projekt 4: Trambahn-Nordtangente — Tivoli – Elisabethplatz
Die Trambahn-Nordtangente ist ein wichtiger Lückenschluss im Münchner Netz. Eine Fahrt ohne Umsteigen mit der Tram von Schwabing nach Bogenhausen ist deutlich attraktiver als eine Umwegfahrt durch die Innenstadt mit der U-Bahn. Da Trambahnen mehr Fahrgäste fassen als Busse, kann der Englische Garten von zahlreichen Busfahrten entlastet werden.

Projekt 5: Trambahn Nordost — Cosimabad – Englschalking – Messe
Die Trambahnlinie erschließt zuerst das Siedlungsgebiet München Nordost und verkehrt danach weiter zur Messe. Sie stellt damit die direkte Verbindung zwischen und zu den S-Bahn-Linien S2 und S8 her. Mit zahlreichen Haltestellen erschließt sie das Neubaugebiet deutlich besser als eine U-Bahn. Die Wege zur Haltestelle sind kürzer und so die Fahrzeit in die Innenstadt kaum länger als mit einer U-Bahn.

Projekt 6: Umstellung Metrobus 55 — Neuperlach – Ostbahnhof
Die Metrobuslinie 55 ist bereits heute stark nachgefragt und wird in Zukunft von weiteren Fahrgästen genutzt werden. Durch Umstellung auf Trambahn wird die Fahrzeugkapazität erhöht, das heißt mehr Fahrgäste und mehr Komfort auf dieser Linie.

Projekt 7: Innenstadttram — Nordbad – Chiemgaustraße
Die Innenstadttrambahn entlastet die bestehenden U-Bahn-Strecken im Zentrum und ist deutlich schneller zu bauen als eine U9. Im südlichen Bereich verbindet sie als Tangente Sendling mit Ober- und Untergiesing. In diesem Bereich fehlt bis heute ein leistungsfähiges, die Isar querendes ÖPNV Angebot.

Tram Westtangente

Projekt 8: Trambahn-Westtangente — Romanplatz – Aidenbachstraße

Die Tram-Westtangente verbindet mehrere U-Bahn-Linien und die S-Bahn-Stammstrecke entlang der Fürstenrieder Straße. Durch die höhere Fahrzeugkapazität steigt die Attraktivität des ÖPNV für die Fahrgäste auf dieser Linie. Zudem profitiert der Einzelhandel von der besseren Erreichbarkeit. (Karte: BUND Naturschutz, Quelle: OpenStreetMap)

Projekt 9: Umstellung Metrobus 56 — Fürstenried – Blutenburg
Als wichtigem Verkehrsknotenpunkt und einwohnerstarkem Stadtbezirk fehlt Pasing eine starke Nord-Süd-Verbindung. Als Direktverbindung zwischen Hadern und Pasing – Obermenzing ist diese Linie eine wichtige Masche im Netz.

Projekt 10: Trambahn Blumenau — Senftenauerstraße – Wastl-Witt-Straße
Die Blumenau ist bisher nur ungenügend an das Nahverkehrsnetz der Landeshauptstadt München angebunden. Die Verlängerung der Trambahnlinie 18 über die Senftenauerstraße in die Wastl-Witt-Straße behebt dies.

Projekt 11: Tram Freiham — Pasing – Freiham
Die Trambahn nach Freiham dient der kleinräumigen Erschließung des Neubaugebiets. Die bestehenden Linien der S-Bahn bieten eine schnelle Schienenanbindung in die Innenstadt. Mit der Trambahn wird das Viertel besser erschlossen als mit einer U-Bahn. Die Wege zu den Haltestellen sind kürzer und Pasing wird als Stadtteilzentrum gestärkt.

Projekt 12: Schlössertram — Amalienburgstraße – Langwied
Die Schlössertram verlängert die Tramlinie 17 zur Blutenburg und nach Langwied. Dadurch entstehen zusätzliche Anschlüsse zur S-Bahn. Die Verlängerung nach Langwied verbessert die Erschließung des westlichen Obermenzings.

Projekt 13: Tram Nordwest — Westfriedhof – Untermenzing
Auf dieser Strecke verkehren bis zu drei Buslinien, eine Umstellung auf Trambahn ist wirtschaftlich sinnvoll und erhöht die Attraktivität des ÖPNV in Moosach.

Projekte der Politik

In der Kartenansicht wird es sofort deutlich: Momentan verfolgt die Münchner Verkehrspolitik nur eine Ansammlung von Einzelprojekten. Dabei sollen nicht nur die umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut werden, sondern auch der Autoverkehr soll profitieren. Damit werden zum Teil Fehlentwicklungen der Vergangenheit fortgeschrieben, anstatt korrigiert. Der positive Effekt für das Gesamtsystem ist deutlich geringer als beim Vorschlag von BUND Naturschutz und anderer Verbände.

Projekt 1: U-Bahn-Querspange U26 — Am Hart – Kieferngarten
Projekt 2: U4 Verlängerung — U-Bahn Englschalking
Projekt 3: Straßentunnel Tegernseer Landstraße
Projekt 4: Innenstadt- U-Bahn — U9
Projekt 5: Straßentunnel Landshuter Allee
Projekt 6: U5 Verlängerung — U-Bahn Pasing
Projekt 7: U5 Verlängerung — U-Bahn Freiham

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