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Foto: Herbert Schön

München wächst und der Landkreis und die Region wachsen mit. Eine Prognose sagt ein immenses Bevölkerungswachstum für Stadt und Landkreis München voraus. Dieser Prognose folgend werden schon jetzt Grünflächen für Arbeitsplätze und Wohnungen überbaut. Der BUND Naturschutz übt deshalb harsche Kritik an diesem „Nach uns die Sintflut“-Ansatz. Statt eine Prognose unwidersprochen hinzunehmen, fordern wir von der Stadt ein Konzept für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Mit eigenen Studien und Projekten bringen wir uns hier ein.

Mehr Infos zu unseren Forderungen bezüglich des Artenschutzes an die Stadt München finden Sie hier.

Grüngürtel MünchenSÜD

Foto: BI Grüngürtel MünchenSÜD


Foto: BI Grüngürtel MünchenSÜD

 

Ein großer Teil der letzten unbebauten Flächen im Münchner Grüngürtel befindet sich innerhalb
der sogenannten regionalen und städtischen Grünzüge oder befindet sich in einem räumlichen
und funktionalen Zusammenhang mit diesen. Sie beinhalten klimatisch bedeutsame Flächen, die
wichtig sind für die Frischluftzufuhr und Wärmeentlastung der Stadt. U.a. um diese Funktion zu
sichern, wurden regionale Grünzüge in der Regionalplanung für die Region München festgesetzt.
Ein weiterer Bestandteil der regionalen und städtischen Grünzüge sind naturschutzfachlich bedeutsame Flächen. Beispielsweise bieten die großflächigen regionalen Grünzüge noch Brutgebiete für Arten mit speziellen Lebensraumansprüchen wie Kiebitz und Feldlerche. Gleichzeitig befinden sich in den Grünzügen Flächen für eine nachhaltige Landwirtschaft und die lokale Nahrungsmittelproduktion. Schlussendlich stellen sie einen schnell erreichbaren und wichtigen Naherholungsraum für alle Münchner*innen bereit. Der Erhalt der Grünzüge ist somit für ein lebenswertes und sozial gerechtes München dringend notwendig.

Der Grüngürtel Süd in Solln, der sich am Stadtrand vom Kloster Warnberg bis hoch zur Herterichstraße und darüber hinaus zieht, ist eine dieser noch zu großen Teilen unbebauten Flächen. Die Flächen sind laut Stadtklimaanalyse (LHM 2014) von sehr hoher bioklimatischer Bedeutung. Durch ihre südliche Lage sind sie zudem eine bedeutsame Frischluftschneise, über die in heißen, windstillen Sommernächten kühle Luftmassen durch das Wetterphänomen „Alpines Pumpen“ in die Stadt transportiert werden. Hier sorgen sie für thermische Entlastung. Aber auch für verschiedene Tierarten wie beispielsweise die Dohle bieten die Flächen wichtige Lebensräume.

Ein Teil der genannten Freiflächen ist allerdings weiterhin begehrtes Bauland und unterliegt einem alten Bebauungsplan.

Der BN versteht den existierenden Druck, Flächen für soziale Bedarfe und für bezahlbaren Wohnungsbau zu finden. Allerdings überwiegt hier unseres Erachtens die Bedeutung der unbebauten Flächen für die Klimaanpassung und die Naherholung, und damit für die Gesundheit der Menschen in und um München.

Der BN spricht sich deshalb gegen jegliche Bebauung der sogenannten Sollner Felder aus und wirbt für den Erhalt und die ökologische Weiterentwicklung, auch im Rahmen einer umfassenden Parkmeile für die Bevölkerung.

Der BN unterstützt daher die Ziele der Bürgerinitiative „Grüngürtel MünchenSÜD“ (https://www.gruenguertel-muenchen-sued.de/), die sich für den Erhalt des Grüngürtels einsetzt.

Wir fordern

  • den vollständigen Erhalt der Frischluftschneise und des Kaltluftentstehungsgebietes,
  • die Aufhebung des Bebauungsplans „Nr. 16 – Muttenthalerstraße“,
  • die Flächen, die im aktuell gültigen Flächennutzungsplan der Stadt München als „allgemeines Wohnbaugebiet“ ausgewiesen sind in die Nutzung „Allgemeine Grünfläche“ und/oder „Flächen für die Landwirtschaft“ zu ändern,
  • das Landschaftsschutzgebiet LSG-00120.14 „Gebiet um das Kloster Warnberg mit anschließenden Waldstücken in Richtung Forstenried und Solln“ um die Flächen des genannten Bebauungsplans zu erweitern,
  • Die Flächen im Sinne des ABSP (Arten- und Biotopschutzprogramm) und der Münchner Biodiversitätsstrategie zu entwickeln.

 

Naturschutz und Menschenschutz gehören zusammen:

Der BN verfolgt das Ziel, die natürlichen Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen und die Biodiversität im Ganzen vor weiterer Zerstörung zu bewahren und wiederherzustellen.

Wir erleben leider immer wieder, dass der Naturschutz, der auch allen Menschen dienen soll, vorgeschoben wird, um rassistische Vorurteile zu kaschieren oder um andere Menschen auszugrenzen. Der BN stellt sich entschieden gegen Rassismus in jeglicher Form und bleibt bei seiner Argumentation für Flächenerhalt bei seinen Satzungszielen zum Natur- und Klimaschutz. Wir argumentieren sachlich und wissenschaftsbasiert.

Wir prüfen daher im Vorfeld genau welche Ziele von Bürgerinitiativen verfolgt werden. Sollte sich zu irgendeinem Zeitpunkt herausstellen, dass unsere Satzungsziele oder unsere Unterstützung missbraucht wird oder wurde, um rassistischen oder anderen menschenverachtenden Vorurteilen Raum zu geben, werden wir unsere Unterstützung sofort zurückzuziehen. Wir behalten uns zudem vor rechtliche Schritte einzuleiten.

 

Foto: Christian Hirneis

Die Stellungnahme des BundNaturschutzes München zum Eggarten finden sie hier.

Hier geht es zur Präsentation zu SEM-Nord.

 

 

 

 

 

 

 

Hier geht es zum Positionspapier des BN und des LBV zu SEM-Nord. Eine Auflistung der Datenquellen und Karten, die den Aussagen im Positionspapier und der Präsentation zugrundeliegen, finden Sie in der Präsentation ab Seite 22.

Nachhaltiges Siedlungskonzept im Münchner Nordosten

Derzeit überplant die Stadt München im Nordosten eine Fläche von 600 Hektar. Bis zu 60.000 Menschen sollen dort einmal wohnen und 10.000 Arbeitsplätze entstehen. Die beiden Naturschutzverbände BUND Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben seit 2013 ihre Vorstellungen einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung im Münchner Nordosten eingebracht. Auf der Grundlage von vier Gutachten wurden Flächen ermittelt, die einerseits für die Erholung, die Landwirtschaft, den Klima- und den Naturschutz äußerst wichtig sind und andererseits Flächen, die überbaut werden könnten.

Münchner Natur & Umwelt „Nachhaltige Stadtentwicklung im Münchner Nordosten“

Freie Landschaft im Nordosten erhalten!

Was macht eine wirklich nachhaltige Siedlungsentwicklung aus? Welche Bedeutung haben Schutzgüter wie der Erhalt der Leitbahnen für Kaltluft oder die Bewahrung von Biotopen für seltene Tier- und Pflanzenarten? Welche Rolle spielen die Bedürfnisse der Menschen? Im Münchner Nordosten läuft bei der Planung eines kompletten neuen Stadtteils einiges verkehrt.

Das derzeit größte Planungsgebiet Deutschlands liegt im Osten Münchens. Sechs km², eine Fläche, die über zwanzigmal größer als das historische München innerhalb des Altstadtrings ist, werden derzeit überplant. Nun hat die Stadtverwaltung drei Varianten für dieses Gebiet vorgelegt. Für die beiden Naturschutzverbände Landesbund für Vogelschutz (LBV) und BUND Naturschutz (BN) sind alle drei Varianten zu monströs geraten. Sie würden naturnahe Flächen in zu großem Umfang zerstören und keinerlei Rücksicht auf die landschaftliche Eigenart und Schönheit des Münchner Nordostens nehmen. Deshalb verlangen BN und LBV eine vierte Planungsvariante. Diese sollte die Lebensqualität für Neubürger und Alteingesessene in den Vordergrund stellen und den Erhalt naturnaher Flächen sichern. Eine solche naturnahe Variante haben BN und LBV bereits 2014 entwickelt und dem Münchner Planungsreferat vorgestellt. Außerdem fordern die beiden Organisationen, dass eine seriöse Vegetationskartierung zur Vorbereitung der Varianten vorgelegt wird. Das bisherige Gutachten im Auftrag des Planungsreferates wird von den Verbänden als völlig unzureichend und fehlerhaft angesehen. Nach Ansicht des BN muss es auch in Zukunft in München noch ein Naturerleben und landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Felder geben. Doch derzeit ist eine echte Landwirtschaft im Gebiet nicht mehr vorgesehen. Völlig perplex waren die Fachleute von BN und LBV, als ihnen in einem Vorgespräch zur Planung sogenannte „temporäre“ Querungen der Daglfinger-, Brodersen- und Johanneskirchener Straße als Lösung für einen schnellen Baubeginn vorgestellt wurden. Die Planer gehen derzeit davon aus, dass der Bahntunnel zwischen Daglfing und Johanneskirchen erst nach 2037 gebaut wird. Die ersten Bewohner sollen jedoch bereits im Jahre 2025 in die neuen Wohnungen um Daglfing einziehen. Ob überhaupt und wann die drei geplanten Brückenbauwerke jemals wieder abgerissen werden, ist höchst fraglich

Deshalb fordert der BN:

  1. Die Alternativplanung von BN und LBV muss als vierte Variante in den Beteiligungsprozess einfließen, als Grundlage für die spätere Stadtratsentscheidung.
  2. Die Auswirkungen der Planungsvarianten sind ehrlich mit allen Vor- und auch Nachteilen und nicht nur geschönt darzustellen.
  3. Der Hüllgraben muss auf seiner ganzen Länge als natürlicher Bach saniert werden.
  4. Der Abstand zwischen zukünftiger Bebauung und renaturiertem Hüllgraben muss mindestens 50 Meter betragen.
  5. Landwirtschaftliche Nutzung muss auch in Zukunft noch im Münchner Nordosten möglich sein.
  6. Mindestens 10 Prozent des Planungsgebietes muss zu neuem Wald werden.
  7. Die unbebauten Grünflächen müssen als Landschaftsschutzgebiet dauerhaft vor weiterer Bebauung geschützt werden.

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