Foto: Herbert Schön
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Stadtplanung
München wächst und der Landkreis und die Region wachsen mit. Eine Prognose sagt ein immenses Bevölkerungswachstum für Stadt und Landkreis München voraus. Dieser Prognose folgend werden schon jetzt Grünflächen für Arbeitsplätze und Wohnungen überbaut. Der BUND Naturschutz übt deshalb harsche Kritik an diesem „Nach uns die Sintflut“-Ansatz. Statt eine Prognose unwidersprochen hinzunehmen, fordern wir von der Stadt ein Konzept für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Mit eigenen Studien und Projekten bringen wir uns hier ein.
Mehr Infos zu unseren Forderungen bezüglich des Artenschutzes an die Stadt München finden Sie hier.
Die Stellungnahme des BundNaturschutzes München zum Eggarten finden sie hier.
Hier geht es zur Präsentation zu SEM-Nord.
Hier geht es zum Positionspapier des BN und des LBV zu SEM-Nord. Eine Auflistung der Datenquellen und Karten, die den Aussagen im Positionspapier und der Präsentation zugrundeliegen, finden Sie in der Präsentation ab Seite 22.
Nachhaltiges Siedlungskonzept im Münchner Nordosten
Derzeit überplant die Stadt München im Nordosten eine Fläche von 600 Hektar. Bis zu 60.000 Menschen sollen dort einmal wohnen und 10.000 Arbeitsplätze entstehen. Die beiden Naturschutzverbände BUND Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben seit 2013 ihre Vorstellungen einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung im Münchner Nordosten eingebracht. Auf der Grundlage von vier Gutachten wurden Flächen ermittelt, die einerseits für die Erholung, die Landwirtschaft, den Klima- und den Naturschutz äußerst wichtig sind und andererseits Flächen, die überbaut werden könnten.
Münchner Natur & Umwelt „Nachhaltige Stadtentwicklung im Münchner Nordosten“
Freie Landschaft im Nordosten erhalten!
Was macht eine wirklich nachhaltige Siedlungsentwicklung aus? Welche Bedeutung haben Schutzgüter wie der Erhalt der Leitbahnen für Kaltluft oder die Bewahrung von Biotopen für seltene Tier- und Pflanzenarten? Welche Rolle spielen die Bedürfnisse der Menschen? Im Münchner Nordosten läuft bei der Planung eines kompletten neuen Stadtteils einiges verkehrt.
Das derzeit größte Planungsgebiet Deutschlands liegt im Osten Münchens. Sechs km², eine Fläche, die über zwanzigmal größer als das historische München innerhalb des Altstadtrings ist, werden derzeit überplant. Nun hat die Stadtverwaltung drei Varianten für dieses Gebiet vorgelegt. Für die beiden Naturschutzverbände Landesbund für Vogelschutz (LBV) und BUND Naturschutz (BN) sind alle drei Varianten zu monströs geraten. Sie würden naturnahe Flächen in zu großem Umfang zerstören und keinerlei Rücksicht auf die landschaftliche Eigenart und Schönheit des Münchner Nordostens nehmen. Deshalb verlangen BN und LBV eine vierte Planungsvariante. Diese sollte die Lebensqualität für Neubürger und Alteingesessene in den Vordergrund stellen und den Erhalt naturnaher Flächen sichern. Eine solche naturnahe Variante haben BN und LBV bereits 2014 entwickelt und dem Münchner Planungsreferat vorgestellt. Außerdem fordern die beiden Organisationen, dass eine seriöse Vegetationskartierung zur Vorbereitung der Varianten vorgelegt wird. Das bisherige Gutachten im Auftrag des Planungsreferates wird von den Verbänden als völlig unzureichend und fehlerhaft angesehen. Nach Ansicht des BN muss es auch in Zukunft in München noch ein Naturerleben und landwirtschaftlich genutzte Wiesen und Felder geben. Doch derzeit ist eine echte Landwirtschaft im Gebiet nicht mehr vorgesehen. Völlig perplex waren die Fachleute von BN und LBV, als ihnen in einem Vorgespräch zur Planung sogenannte „temporäre“ Querungen der Daglfinger-, Brodersen- und Johanneskirchener Straße als Lösung für einen schnellen Baubeginn vorgestellt wurden. Die Planer gehen derzeit davon aus, dass der Bahntunnel zwischen Daglfing und Johanneskirchen erst nach 2037 gebaut wird. Die ersten Bewohner sollen jedoch bereits im Jahre 2025 in die neuen Wohnungen um Daglfing einziehen. Ob überhaupt und wann die drei geplanten Brückenbauwerke jemals wieder abgerissen werden, ist höchst fraglich
Deshalb fordert der BN:
- Die Alternativplanung von BN und LBV muss als vierte Variante in den Beteiligungsprozess einfließen, als Grundlage für die spätere Stadtratsentscheidung.
- Die Auswirkungen der Planungsvarianten sind ehrlich mit allen Vor- und auch Nachteilen und nicht nur geschönt darzustellen.
- Der Hüllgraben muss auf seiner ganzen Länge als natürlicher Bach saniert werden.
- Der Abstand zwischen zukünftiger Bebauung und renaturiertem Hüllgraben muss mindestens 50 Meter betragen.
- Landwirtschaftliche Nutzung muss auch in Zukunft noch im Münchner Nordosten möglich sein.
- Mindestens 10 Prozent des Planungsgebietes muss zu neuem Wald werden.
- Die unbebauten Grünflächen müssen als Landschaftsschutzgebiet dauerhaft vor weiterer Bebauung geschützt werden.
Weitere Meldungen zur Stadtplanung

Echte Verkehrswende statt Kopf in den Tunnel
Diesen Mittwoch wird der Münchner Stadtrat über den geplanten Autobahnzubringer im Münchner Norden abstimmen. Aus großer Sorge um den Klimaschutz und die Mobilitätswende in München, wendet sich nun ein breites Münchner Bündnis gegen dieses Vorhaben. Es sieht darin einen Bruch des Koalitionsvertrags der Grün-Roten Regierung sowie des Versprechens der Grünen und der SPD, nachhaltige, soziale und klimagerechte Politik voranzutreiben, und protestiert daher gegen das Autobahnprojekt. Lesen sie nachfolgend die gesamte Pressemitteilung zur geplanten BMW Autobahn:

Jahres Mitgliederversammlung mit Neuwahlen
Präsenzveranstaltung im EINE-WELT-HAUS, Schwanthalerstraße 80, U4/U5 Theresienwiese Hier gehts zum Programm: Hier geht’s zur Anmeldung. Liebe Mitglieder, auch wenn es offiziell in fast allen Bereichen keine Masken- und Testpflicht mehr gibt, bitten wir euch (auch in Abstimmung mit den Vorgaben des Landesverbandes) für unsere Mitgliederversammlung folgendes zu berücksichtigen: – bitte führt vor dem Besuch unserer Veranstaltung einen Selbsttest durch – bitte tragt eine Maske (OP oder FFP2) solange ihr euch im Saal bewegt – am Platz kann diese abgenommen werden – bitte haltet die bekannten Abstands- und Hygieneregeln ein. Wir werden die Bestuhlung mit einem größeren Abstand aufbauen, für Desinfektionsmittel sorgen und organisatorisch alles unternehmen, um für einen reibungslosen Ablauf und eine gelungene Veranstaltung zu sorgen. Vielen Dank für eure Mithilfe!

ÖPNV darf nicht Baumkiller werden
Am vergangenen Freitag berichtete die Süddeutsche Zeitung über ambitionierte ÖPNV-Projekte in der Landeshauptstadt München. Dabei wurde auch auf die massiven Baumfällungen für die Verlängerung der U5 nach Pasing verwiesen. Der BUND Naturschutz (BN) in München hatte sich seit Jahren für den Erhalt der Bäume eingesetzt. Nun liegen dem BN die aktuellen Planungen der Tram-Nordtangente durch den Englischen Garten vor. Daraus wird ersichtlich, dass auch bei diesem MVG-Projekt der Baumschutz an allerletzter Stelle steht und wenig bis keine Beachtung findet. Lesen sie nachfolgend die ganze Pressemitteilung des Bund Naturschutz München.

Hoffest 2022
Am Sonntag den 22.05.2022 findet von 10 bis 18 Uhr das 22. Ökologische Hoffest auf dem Gut Riem statt. Sie können sich auf leckeres Bio-Essen, ein tolles Kinderprogramm und spannende Handwerkskunst freuen. Das ganze findet am Hofgut Riem in der Isarlandstraße 1 statt. Der BN zeigt an seinem Stand am Holzbackofen, wie der Weg vom Getreide über das Mehl bis zur fertigen Semmel aussieht – Kinder ab 5 Jahren können gerne mitbacken! Außerdem gibt es Infos zur Lebensmittelverschwendung und wie sich das vermeiden lässt, Informationen zu Wildbienen von unserer Expertin und allgemeine Infos zu unserer Arbeit. Wir freuen uns auf sie!

Tag des Baums: Programm und PM Konstanter Abwärtstrend bei Münchner Bäumen
Bild: BN Am 25. April 2022 startet die Aktionswoche zum internationalen Tag des Baumes im Hermann-von-Siemens Sportpark in der Siemensallee 61. In den letzten Jahren hat der Baumbestand in München stetig abgenommen. Deshalb möchte der BUND Naturschutz auf die Bedeutung von Bäumen in der Stadt aufmerksam machen. Lesen Sie nachfolgend die Pressemitteilung des Bund Naturschutz München zur stetigen Abnahme der Bäume in München. Familientag mit Aktionsprogramm zum Tag des Baums am 30. April 2022 10 – 18 Uhr im Herrmann-von-Siemens Sportpark in der Siemensallee 61, 81479 München 10 – 18 Uhr Infopavillon mit Bastelaktion Landart: Basteln mit Naturmaterialien 10 – 18 Uhr Plakatausstellung mit Baumquiz 10 – 18 Uhr Geocaching 14 Uhr Cleanup Siemenspark mit der Plastikpatin Dorit Zimmermann 16 Uhr Preisverleihung Malwettbewerb der Kindergärten mit der BA19-Unterausschuss-Umwelt-Vorsitzenden Rosmarie Rampp Programm Familientag Malwettbewerb Foto:BN Plakatausstellung (Auswahl) Foto:BN Hier noch einige Infos zum Geocaching Der „Tag des Baumes“ findet in Deutschland seit 1952 jedes Jahr im April statt und soll die Bedeutung der Bäume und des Waldes für den Menschen bewusst machen. Der „Siemenspark“ ist mit seinem Baumbestand und den umgebenden Freiflächen nicht nur eine wichtige Frischluftschneise im Münchner Süden, sondern auch eine bedeutende Erholungsfläche besonders für den Stadtbezirk Solln/Obersendling. Nicht zuletzt ist der Park ein wichtiges Strukturelement für die Artenvielfalt in der Stadt. Der Cache befindet sich in der Nähe einer Buche – Baum des Jahres 2022! Es war einmal… eine Buche. Du erkennst die Buche (Fagus sylvatica) an der grauen, meist glatten Rinde, die ein bisschen aussieht wie die Haut eines Elefanten. Buchen können bis ca. 350 Jahre alt und über 30m hoch werden. Sie sind die häufigsten Laubbäume in deutschen Wäldern. Schau dich mal in der Nähe des Geocaches um. Überall findest du unter den großen Bäumen im Schatten schon kleine Bäume wachsen. Das sind meistens Buchen, da sie nicht viel Licht zum Wachsen brauchen fühlen sie sich unter dem dichten Blätterdach alter Bäume wohl. Die Blätter der Buche haben keine Zacken oder Einkerbungen, sondern sind eher eiförmig und auch ähnlich groß wie ein Hühnerei mit einer kleinen Spitze am Blattende. Die jungen Blätter sind hellgrün und ganz zart behaart. Hast du gewusst, dass man die sogar essen kann? Probiere es einfach aus, sobald die Buchen im Frühling junge Blätter bekommen. Die Buche hat auch Früchte, die sogenannten Bucheckern. Aus denen wachsen die jungen Buchen. Auch Bucheckern kann man essen. Sie schmecken nicht nur den Eichhörnchen oder den Eichelhähern, sondern sind auch für Menschen essbar. Im Herbst fallen die Bucheckern in einer pelzig stacheligen Hülle von den alten Buchen auf den Boden. Probiere sie doch einfach mal bei einem Herbstspaziergang. Hmmm, lecker! Der Geocache ist in der Nähe einer Buche versteckt, die schon abgestorben ist. Die Krone, der obere Teil des Baumes, ist abgebrochen und liegt am Boden. Am Stamm siehst du viele Baumpilze und Löcher, die Spechte hineingepickt haben. Weil in einem toten Baum noch viele Insekten und Pilze leben und sich Vögel wie Spechte dort ihre Höhlen und Nester bauen, sind tote Bäume auch total wichtig. Man kann sagen: In Totholz tobt das Leben! Von Vögeln über Käfer und anderen Insekten, von Moosen und Pilzen über Fledermäuse, von Eichhörnchen über Würmer bietet es mehr Lebewesen eine Unterkunft, als jedes Hotel von sich behaupten kann. Und diese Unterkunft ist nicht nur klimaneutral, sie ist sogar klimapositiv: Wälder mit hohem Totholzanteil speichern besonders viel Kohlenstoff, können Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgleichen und somit das Mikroklima im Wald verbessern. Bitte betrete den Park über die offiziellen Eingänge und benutze die Wege und Pfade im Park. Alle Infos inkl. QR-Codes im PDF: Caches zum Tag des Baumes 2022

Der Munich Central Park – ein Park im Herzen der Stadt für besseres Klima
Bild: BN BUND Naturschutz stellt Sonnenstraßen-Parkprojekt vor. Auf einer Presseveranstaltung an Rande der Sonnenstraße präsentierte die Kreisgruppe München des BUND Naturschutz (BN) am 22.03.2022 ihre Vision eines neuen etwa 5,5 Hektar großen Parks mitten in München. Auf der Achse des westlichen Altstadtrings, vom Sendlinger Tor bis zur Briennerstraße, soll nach den Plänen des BN eine vollständige und durchgängige Parkanlage entstehen. Lesen sie nachfolgend die gesamte Pressemitteilung des Bund Naturschutz Kreisgruppe München. Hier geht es zur Projektseite: https://bn-muenchen.de/munich-central-park/
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