Foto: Norman Gönen
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Arten-, Biotopschutz
Natürlich ist der Ballungsraum München kein Nationalpark. Doch auch in der Stadt München und im Umland gibt es noch wertvolle und schützenswerte Gebiete, in denen seltene Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Diese wertvollen naturnahen Flächen verdienen unser besonderes Augenmerk, denn sie sind viel mehr als bloße Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen. Deshalb macht sich der BUND Naturschutz für den Arten- und Biotopschutz auch im Ballungsraum stark. Die Menschen schätzen und brauchen die Natur, doch die Natur braucht auch den Schutz durch die Menschen. Und dafür brauchen wir Sie!
Neue Schutzgebiete
München boomt, immer mehr Freiflächen werden überbaut und versiegelt. Die Natur droht, unter die Räder zu kommen. Deshalb braucht München mehr Schutzgebiete …
Isartal
Das Obere Isartal ist ein einzigartiges Naturidyll. Steile Nagelfluhfelsen und wilde Wälder bieten dem Uhu ein Zuhause. Doch auch für Erholungssuchende ist die Isar attraktiv…
Weitere Meldungen zu Arten- und Biotopschutz

BUND Naturschutz sucht Helferinnen und Helfer für den Schutz von Fröschen und Kröten
Foto: Wolfgang Willner Vor Beginn der jährlichen Amphibienwanderung Ein jährlich wiederkehrendes Naturspektakel steht unmittelbar vor der Tür: Sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter etwa 7 Grad Celsius fallen, beginnt die Frühjahrswanderung zahlreicher Frosch-, Molch- und Krötenarten. Die Experten des BUND Naturschutz (BN) rechnen damit, dass in den nächsten zwei bis drei Wochen die Amphibien aus ihrer Winterstarre erwachen und sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern machen. Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung und in den Nachtstunden überqueren die Tiere dabei scharenweise unsere Straßen, was oft für tausende tödlich endet. Deshalb stellen ehrenamtliche Helfer des BN beispielsweise in Stadt und Landkreis München demnächst wieder Amphibienschutzzäune, die sogenannten „Krötenschutzzäune“ auf. Diese Schutzzäune verhindern, dass die Amphibien auf die Straßen gelangen. BN Aktive tragen die Tiere dann regelmäßig auf die andere Seite. Der BN sucht noch dringend ehrenamtliche Helfer für die Betreuung der Schutzzäune, beispielsweise im Stadtgebiet München in Harlaching am Perlacher Forst. „Wir benötigen etwa 20 zuverlässige Helferinnen und Helfer, die abwechselnd abends nach Einbruch der Dunkelheit die Schutzzäune am nördlichen Rand des Perlacher Forstes kontrollieren. Eltern können dabei auch ihre Kinder mitnehmen, denn der Zeitaufwand pro Abend ist mit ca. einer guten Stunde überschaubar. Am besten wäre es, wenn sich Anwohner aus der Nachbarschaft melden. Für sie wäre der Aufwand am geringsten“ erläutert Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BN in München. Ansprechpartner für die Zaunkontrolle am Perlacher Forst sind: Christiane Hartmann und Andreas Weißbrodt: Email: kroeten-harlaching@t-online.de Tel.: 0151 / 56 38 70 24 Amphibienschutz im Landkreis München Auch in vielen Gemeinden im Landkreis finden demnächst Schutzaktionen statt. Mehr Infos zu lokalen Aktionen rund um München finden Sie unter hier. Ein Tipp für Amphibienfreunde: Der BN hat ein kleines Heft mit den in München vorkommenden Amphibienarten zusammengestellt. Da die BN Geschäftsstelle coronabedingt noch geschlossen ist, ist das Heft kostenlos als Download erhältlich: www.bn-muenchen.de/bn-muenchen/publikationen-archiv/ Anlage (Die Bilder sind zur honorarfreien Nutzung freigegeben bei Nennung des Fotografennamens) Download der Bilder hier: Foto: Wolfgang Willner Erdkröte (Foto: Wolfgang Willner, BN) Foto: Herbert Stadelmann Amphibienwanderung (Foto: Herbert Stadelmann, BN)

Vortrag: „Globale Biodiversität: Wie können wir Ökosysteme langfristig sichern?“
Foto: Johannes Selmansberger Die Berichte des „Weltbiodiversitätsrats“ IPBES sind mehr als erschreckend: Bis zu 1 Mio. Arten sind bedroht, die Hälfte der Korallen verschwunden, 85% der Feuchtgebiete verloren, 75% der Land-Oberfläche vom Menschen verändert, das Erreichen der SDGs mit Naturbezug nicht mehr möglich… Das ist weit mehr als das landläufige „Bienensterben“ – neben der Klimakrise sicherlich ein weiteres dramatisches Alarmsignal an uns Menschen, dass ein „Weiter-So“ nicht möglich ist. Schlimmer: Beide Krisen hängen zusammen: Kriegen wir das wieder „eingefangen“ – oder ist es für das, was wir Menschen angerichtet haben, schon zu spät? Können wir globale Ökosystem sichern – und wenn ja, wie? Referent: Prof. Dr. Josef Settele, Helmholtz-Umweltzentrum Halle; IPBES-Bericht Artensterben Zeit: 02.03.2021, 19:00 – 21:00 Uhr Zur Anmeldung geht es hier lang.

3 Mal gute Tat
Foto: Shane Rounce, unplash.com 1.) Klimaschutz im Deininger Moos Foto: BN Um das Deininger Moos zu erhalten, müssen wir es regelmäßig pflegen. Unser Grundstück ist nicht groß genug und wir müssen beim Anheben des Wasserspiegels auf die Grundstücksnachbarn Rücksicht nehmen, weshalb wir weitere Fläche zukaufen möchten. Das Deininger Moos ist das wertvollste Moor im Landkreis München. Hier leben zahlreiche Raritäten wie Moorfrosch oder Sonnentau und echte Eiszeit-Relikte wie die Strauch-Birke oder der Hochmoor-Perlmuttfalter. Moorschutz ist aktiver Klimaschutz, denn Moore binden riesige Mengen des Klimagases CO2. Jetzt spenden und teilen. 2.) Arche Zillerhof Foto: Sonja Kreil Wir machen aus einer einfachen Wiese einen Hotspot der Insektenvielfalt und ein Vogelparadies im Münchner Westen. Auf etwa 1000 Quadratmeter entsteht ein Mosaik aus trockenen Lebensräumen, feuchten Wiesen und Laichtümpel für Amphibien. Vor allem der Laub- und Grünfrosch wird sich hier wohlfühlen. Mit blütenreichen Wiesen, Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen und zahlreichen Versteckmöglichkeiten aus Steinen entsteht im Münchner Westen ein neues Biotop. Bereits mit 40 € können fünf heimische Stauden gepflanzt werden. Jetzt spenden und teilen. 3.) Draußenschule Foto: BN Mit der Draußenschule wollen wir Kindern aus Grundschulen und Förderzentren, bei Beachtung der Corona-Regeln, wieder Naturerlebnisse im Freien ermöglichen. Kinder brauchen Bewegung an der frischen Luft und den Kontakt zur Natur. Viele Themen sind möglich: von Wald und Wiese bis hin zur Orientierung in der Natur. Erfahren Sie hier mehr. Damit dieses Projekt starten kann, brauchen wir eure Unterstützung. Jetzt spenden und teilen.

Vogelschutz im Winter
Foto: Johannes Selmansberger Viele Menschen möchten sich auch in der kalten Jahreszeit aktiv für diverse Tiere einsetzen. Vögel erweisen sich dabei als besonders beliebt. So werden Vogelfutterplätze mit gutem Gewissen errichtet, da einige Tierliebhaber davon ausgehen, die Vögel durch die Fütterung im Winter zu schützen. Dass es sich bei der Winterfütterung allerdings keineswegs um Vogelschutz handelt, wissen nur die wenigsten. Über 90% unserer heimischen Vogelarten kommen beispielsweise gar nicht an die Futterstellen. Insbesondere seltene und konkurrenzschwächere Vogelarten profitieren ebenfalls nicht von dem zusätzlichen Nahrungsangebot. Selbst wenn mancher Vogel den Winter nicht übersteht: Für die Erhaltung der Art ist diese natürliche Auslese sehr wichtig. Nur so bleiben die Bestände gesund und widerstandsfähig. Dass der weltweit starke Rückgang vieler Vogelarten auf den winterlichen Nahrungsengpass zurückzuführen sei, stellt einen weiteren weit verbreiteten Missglaube dar. Entscheidend ist, ob die Vögel einen geeigneten Lebensraum für sich finden. Ernsthaft bedrohte Vogelarten kann also eine Winterfütterung nicht retten. Wer etwas für den Vogelschutz leisten will und einen Garten besitzt, kann Gartenstauden, Altgras oder Disteln im Herbst stehen lassen, da darin viele Insektenlarven überwintern – ein Leckerbissen für viele Vögel. Auch trockene Beeren von Holundern, Weißdorn, Berberitze, Mehlbeere und Pfaffenhütchen reichern den Speisezettel an. Ebenso liegengelassenes Laub, Reisig- und Komposthaufen. Darüber hinaus spielt auch das persönliche Einkaufsverhalten beim Vogelschutz eine große Rolle. So werden durch das richtige Einkaufsverhalten Wirtschaftsformen, die ein lebendiges Landschaftsmosaik fördern, unterstützt. Regionale und biologisch angebaute Produkt helfen, strukturreiche Landschaften mit Lebensräumen für viele verschiedene Vogelarten zu erhalten. Wer sich dennoch für eine Vogelfütterung entscheidet, die zur Überwinterung der Vögel nicht benötigt wird, sollte dies unbedingt nur bei dauerhaft geschlossener, hoher Schneedecke und gleichzeitigem Frost unter -5°C erbringen. Zudem ist auf Sauberkeit am Futterplatz zu achten, da sich sonst Krankheiten verbreiten können. Eine tägliche Reinigung der Futterstelle, erweist sich als äußerst sinnvoll. Wichtig ist auch, dass das Futter nie auf den Boden geworfen wird. Es könnte sich mit dem Kot der Vögel vermischen, was bei besonders mildem Wetter zu tödlichen Vogelkrankheiten führen kann. Liegt ein toter Vogel an der Futterstelle, könnte das ein Zeichen für eine Infektionskrankheit unter den Vögeln sein und die Futterstelle muss abgebaut und gründlich gereinigt werden. Erst nach zehn Tagen dürfen Sie mit der Fütterung wiederbeginnen. Im Futter selbst sollten niemals Speisereste sein, die Gewürze oder Salz enthalten. Geeignet sind Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Getreidekörner, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen, Futterringe und Futterknödel oder Kokosnusshälften mit Rinderfett oder -talgstücken.

Abgehärtete Bäume überleben besser
Foto: BN Praktiker wissen es schon lange: Besonders widerstandsfähig sind Pflanzen dann, wenn sie bestmöglich an ihren Wuchsstandort angepasst sind. Dabei gilt für Bäume die verpflanzt werden eine einfache Regel: Je mehr die Anwuchsbedingungen den Verhältnissen am späteren Wuchsort gleichen, desto besser passen sich die Bäume an das Klima und die Wuchsbedingungen an, mit denen sie später über Jahrzehnte zurechtkommen müssen. „Egal ob Dürreperioden im Frühjahr, Hitzesommer mit tropischen Temperaturen oder kurzzeitige Starkregenphasen: Bäume, die von klein auf mit solchen Extremen umgehen müssen, überleben später besser. Als Baum in München alt zu werden ist schon jetzt nicht einfach. Gegenüber dem Umland ist es in der Stadt im Sommer deutlich heißer, gleichzeitig ist die Wasserversorgung an vielen Stellen kritisch. Der Klimawandel setzt den Bäumen zusätzlich zu, da sich die Extremsituationen weiter verschärfen. In der städtischen Baumschule an der Willibaldstraße im Münchner Westen wachsen Bäume vor Ort auf, die später in der Stadt gepflanzt werden, ein Vorteil, um den die Stadt München von Vielen beneidet wird.“ erläutert Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz (BN). Umso unverständlicher ist es für den BN, wenn immer wieder von einzelnen PolitikerInnen die Notwendigkeit der Baumschule an diesem Standort in Frage gestellt und eine Bebauung gefordert wird. Bäume aus Großbaumschulen in Norddeutschland wachsen dort unter Bedingungen auf, die nicht annähernd mit München vergleichbar sind. „Wer in Erwägung zieht, die städtische Baumschule für eine Bebauung zu verkleinern oder diesen Standort komplett aufzugeben, legt die Hand an die grüne Lunge der gesamten Stadt. Bäume halten das Klima in der Stadt trotz Klimawandel für uns Menschen erträglich. Würden nachgepflanzte Bäume verstärkt absterben, weil sie nicht an unser Klima angepasst sind, wäre der Schaden für die Stadt nicht abschätzbar. Die lokale Anzucht von Bäumen ohne Not unwiderruflich aufzugeben wäre unter den Bedingungen des herrschenden Klimawandels die größte anzunehmende Dummheit, die man sich vorstellen kann“ urteilt Hänsel.

Bürgerbegehren von Gemeinde ausgebremst
Am Donnerstag den 17. September konnte die Ortsgruppe des Bund Naturschutz Würmtal Nord/Gräfelfing insgesamt 1.103 von den erforderlichen 972 Unterschriften für unser Bürgerbegehren „Rettet den Schulwald, neue Schwimm-/Dreifachsporthalle auf den Schulcampus“ an die Gemeinde übergeben. Der Gemeinderat befasste sich inhaltlich mit dem Bürgerbegehren. Allerdings wirft uns die Kanzlei der Gemeinde nun aber eine unzulässige Kopplung zweier Sachverhalte (sog. Kopplungsverbot) und eine in einem Punkt falsche Begründung vor. Deswegen wurde das von uns erfolgreich eingereichte Bürgerbegehren als ungültig erklärt. Ersetzt wird dieses nun durch einen einseitigen Ratsentscheid, der keinen Alternativstandort für die geplante Schwimmhalle zulässt. Dieser war hingegen ein wichtiger Bestandteil unserer Forderung im Bürgerbegehren. Die Frage für das Ratsbegehren soll nun wie folgt lauten: „Sind Sie dafür, dass die Gemeinde das Bebauungsplanverfahren zur Neuerrichtung einer Schwimm- und Dreifeldsporthalle (Beschluss des Gemeinderats vom 26.03.2019, Bebauungsplan Nr. 46) auf dem Grundstück nördlich der Adalbert-Stifter-Straße (Flur-Nummer 1026/117) fortführt?“ Hinter dem Bebauungsplan Nr. 46 beziehungsweise den Flur-Nummern 1026/117 versteckt sich der Plan ca. 1 Hektar wertvollen Wald zu roden, was bei dieser Fragestellung für die meisten Bürgerinnen und Bürger nicht ersichtlich ist! Unsere bessere Alternative: Durch unseren intelligenten, platzsparenden Hallenstandort müssen überhaupt keine wertvollen Bäume gefällt werden! Da ausgewachsene Bäume, wie im Lochhamer Schulwald, eine bis zu 10.000 fache ökologische Aktivität gegenüber Jungbäumen besitzen, müsste die Gemeinde als gleichwertigen Ersatz ein Vielfaches der gefällten Bäume neu pflanzen, wofür ihr allein die nötigen Freiflächen fehlen. Die Gemeinde wird in den nächsten Jahren allein damit beschäftigt sein, für die durch den Klimawandel sterbenden Bäume ausreichend Ersatz zu pflanzen. Leider wird von den Gegnern immer wieder versucht, uns mit falschen Behauptungen als Verhinderer der neuen Schwimmhalle hinzustellen. Aber hier sei nochmals betont: Wir wollen nicht den Neubau einer Schwimm- und Dreifachsporthalle verhindern, sondern diese nur auf bereits versiegelten Flächen errichten. Die von uns vorgesehene Halle bietet exakt die selben Sportmöglichkeiten, wie die Halle im Schulwald, rettet jedoch den in Zeiten eines sich beschleunigenden Klimawandels wertvollen Schulwald! Unterschriftenlisten kriegen Sie von Dieter Kubisch unter e-Mail: rino.kubisch@web.de oder Tel. 8543836. Bitte die Listen nicht kopieren, weil auf den Blättern unbedingt Vorder- und Rückseite gedruckt sein müssen, sonst sind sie ungültig. Bitte senden Sie die Unterschriftslisten ausgefüllt an uns zurück! Bitte auch unbedingt auf unserer Webseite den jeweils neuesten Stand des Begehrens nachschauen, wir aktualisieren unsere Webseite ständig! Foto: Hildburg Kraemer Bitte um Spenden! Die ganze Aktion zur Rettung unseres Lochhamer Schulwaldes wird bisher privat finanziert. Bitte unterstützen Sie die Ortsgruppe bei der Finanzierung des Bürgerbegehrens/Bürgerentscheides. Die GRÜNEN GRÄFELFING haben ein Konto für diese zweckgebundenen Spenden zur Verfügung gestellt. Damit die Spenden aber bei uns sicher ankommen, bitte unbedingt als Verwendungszweck: SPENDE SCHULWALD angeben. Wenn Sie noch ihren Namen und Anschrift angeben, bekommen Sie am Jahresende eine Spendenquittung, die Sie dann bei Ihrer Steuererklärung angeben können. GRÜNE GRÄFELFING IBAN: DE26 7025 0150 0027 9174 42 BIC: BYLADEM1KMS Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg