Foto: BN
Rettungsnetz Wildkatze
Der BN macht sich seit 1984 gemeinsam mit unserem Bundesverband BUND für die Rückkehr der Wildkatze stark.
Denn es geht nicht nur allein um die Wildkatze: Diese ist nämlich auch ein guter Indikator für die Vernetzung und Vielfalt der Wälder. Wo sich Wildkatzen wohlfühlen, ergänzen sich unterschiedlichste Lebensräume und die Artenvielfalt ist hoch. Das sichert das Fortbestehen vieler anderer Arten.
Um die Wildkatze zu retten wurde zuerst untersucht, welche Wälder als Lebensraum tauglich sind. Daraus enstand ein Generationenprojekt: ein Waldverbundsystem mit der Gesamtlänge von 20.000 Kilometern zu schaffen.
Ein ausgefeilter Wildkatzenwegeplan ist dabei die Grundlage, dass die Wildkatzen von einem Waldgebiet in andere Waldgebiete wandern und so neue Lebensräume besiedeln können. Dazu braucht es sogenannte grüne Korridore mit Büschen und Sträuchern, Hecken und kleineren Wäldchen: Diese verbinden größere Waldgebiete miteinander. Die Wildkatzen erreichen so selbst weit entfernte Waldgebiete wie die Karte zeigt. Ein Feld oder eine große Wiese ohne solche Strukturen ist für die Katzen dagegen ein unüberbrückbares Hindernis. Wo sie nicht im Notfall auf einen Baum flüchten können, wären sie jedem Angreifer schutzlos ausgeliefert.
Bis 2011 hat der BN bayernweit über 600 Tiere in Zucht- und Auswilderungsstationen auf das Überleben in der Wildnis vorbereitet. In einer gemeinschaftlichen Aktion von BUND Naturschutz, Waldbesitzern und Jägern wurden die Tiere in verschiedenen Auswilderungsgebieten in die Freiheit entlassen.
Um mehr Informationen über die Wildkatzen zu bekommen und um die Lebensbedingungen für die Tiere zu optimieren, müssen möglichst viele Informationen über die Tiere gesammelt werden:
- Überleben die Wildkatzen?
- Pflanzen sich die Wildkatzen fort und wie hoch ist die Überlebenswahrscheinlichkeit der Jungkatzen?
- Sind die Populationen stabil ?
- Wo in Bayerns Wäldern leben bereits Wildkatzen?
- Wandert sie in benachbarte Bundesländer aus?
Dabei ist die größte Frage: Wie beobachtet man ein Tier, das nicht gesehen werden will?
Der Trick: Die Lockstockmethode: Mit Hilfe von sogenannten Lockstöcken versucht man, Haare vom Fell der Katzen zu bekommen, um so die Wildkatzen in einem Gebiet nachzuweisen.
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