Bei der Auswahl des Saatguts, der Pflanzen sowie der Erde gibt es einiges zu beachten. Hier finden Sie dazu nützliche Tipps.
Achten Sie auf bio-zertifiziertes Saatgut!
Der BUND Naturschutz empfiehlt, bio-zertifiziertes Saat- und Pflanzgut zu verwenden. Hier ist eine umweltschonende Herstellung garantiert und Sie holen sich keine gentechnisch veränderten Pflanzen in den Garten. Auch auf synthetische Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger wird weitgehend verzichtet. Im Gegensatz zum konventionellen Gartenbau dürfen solche Mittel bei Bio-Saat- und Pflanzgut nur in streng geregelten Ausnahmefällen eingesetzt werden. Bio-Pflanzen sind deshalb in der Regel sehr robust, da sie sich normalerweise ohne künstliche „Helfer“ bewähren mussten.
Die Qual der Wahl: Welche Pflanzen sind insektenfreundlich?
Gefüllte Blüten bieten zwar eine üppige Blütenpracht, jedoch keine Nahrung für Insekten, da ihre Staubblätter zurückgebildet oder nicht mehr zugänglich sind. Achten Sie deshalb auf ungefüllte Blüten mit Staubgefäßen. Nur hier finden blütenbesuchende Insekten einen reich gedeckten Tisch.
Als optisch schöne Kräuterquelle für die Küche (und für Insekten!) haben sich auf Fensterbrett oder Balkon zum Beispiel Schnittlauch, Thymian, Salbei, Basilikum, Kapuzinerkresse oder Löwenmäulchen bewährt.
Wenn Sie die Möglichkeit haben, eigenes Gemüse und Obst anzubauen, lohnt sich der Griff zu alten Kultursorten. Diese schmecken gut und sind oft weniger krankheitsanfällig.
Sie möchten hören, welche insektenfreundliche Pflanzen Sie auf Ihrem Balkon oder Garten ausbringen können?
Dann hören Sie unsere Phonstudio-Sendung zum Thema Nachhaltiges Gärtnern nach!
Erde & Substrat
Handelsübliche Gartenerden bestehen zu 90 bis 100 % aus Torf. Doch der industrielle Torfabbau zerstört die Moore! Diese wertvollen Biotope sind in Jahrtausenden herangewachsen. Sie bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum und erfüllen eine wichtige Funktion beim Schutz des Klimas, denn sie speichern sehr viel Kohlenstoff, der so der Atmosphäre entzogen wird. Denn der vom Menschen verursachte Anstieg des Gehalts an Kohlenstoff (CO2) in der Atmosphäre ist wesentlich für den Klimawandel verantwortlich. Moore tragen außerdem zum Hochwasserschutz bei, indem sie große Wassermengen wie ein Schwamm speichern und langsam abgeben können. Vom Torfabbau und der hierfür notwendigen Trockenlegung erholen sich die Moore in der Regel nicht in vom Menschen überschaubaren Zeiträumen! Selbst ein gesundes Moor wächst in einem Jahr nur etwa einen Millimeter nach.
Mit dem Einsatz torffreier Erde schonen Sie deshalb die Moore und schützen das Klima. Viele Gartencenter führen inzwischen torffreie Produkte. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf die Bezeichnung „100% torffrei“. Selbst „torfreduzierte“ Erden können noch bis zu 45% Torf enthalten. Achtung: Da der Aufdruck „Bio“ bei Erden nicht gesetzlich geschützt ist, findet man ihn auch auf torfhaltigen Produkten. Inzwischen bietet auch der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) eine torffreie Gartenerde an, die für den ökologischen Landbau zugelassen ist. Glück hat, wer einen eigenen Komposthaufen aufbauen kann. Kompostierung ahmt den Naturkreislauf in beschleunigter Form nach und führt dem Boden wertvolle Düngestoffe zu. Inzwischen gibt es kleine Komposter, die selbst für Balkone geeignet sind.
In unserem Flyer „Flyer Kompost statt Torf“ haben wir für Sie weitere Informationen und eine Anleitung zur Kompostierung zusammengestellt.
Auch unser Bundesverband BUND bietet im Internet zusätzliche Informationen an: BUND-Einkaufsführer für Blumenerde ohne Torf