
Seit November 2020 hat die Ortsgruppe München West des Bund Naturschutzes gemeinsam mit dem Arbeitskreis Ausgleichsfläche des BUND Naturschutz in Bayern e. V., Kreisgruppe München, auf Veranlassung der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) und des Planungsreferates die über mehrere Jahre vernachlässigte Ausgleichsfläche zwischen dem Kapuzinerhölzl und der Wohnsiedlung „In den Kirschen“ der STADIBAU – auch in deren Auftrag – wiederhergestellt.
Letzte Pflege Aktion in den Kirschen
Zuletzt wurde die Ausgleichsfläche gemäht, wobei bewusst Teile der Fläche unberührt blieben, um weiterhin Lebensraum für Insekten, Gliederfüßer (Arthropoden) und andere Kleintiere zu erhalten. Gemäht wurde mit einem Balkenmäher, da Balkenmähgeräte für Tiere deutlich schonender gelten als viele herkömmliche Kreiselmähmodelle. Die Mahd erfolgt nur einmal jährlich im Herbst, um die Artenvielfalt zu fördern und gleichzeitig den Charakter der Fläche zu erhalten.
Das Mahdgut wurde anschließend händisch abgerecht, was ebenfalls als besonders schonend für Insekten und Gliederfüßer gilt. Das abgeräumte Schnittgut wurde am Rande der Wiesenflächen auf den vorhandenen Ackerbodenresten sowie an geeigneten Stellen der angrenzenden Hecke zu sogenannten Überwinterungshaufen aufgeschichtet. Diese Methode bietet zahleichen Insekten und Gliederfüßern die Möglichkeit, dort zu überwintern, und erleichtert es ihnen im Frühjahr, die Wiesenflächen erneut zu besiedeln.
Die Arbeiten wurden von Hans Greßirer mit Unterstützung von drei Praktikantinnen der Kreisgruppengeschäftsstelle des Bund Naturschutz München durchgeführt. Die entstandenen Haufen dienen zusätzlich Igeln als Unterschlupf während des Winterschlafs, den sie in der Regel von Mitte Oktober bzw. Mitte November bis Mitte März/April halten. Wichtig ist dabei, die Gras- und Laubhaufen ausreichend hoch aufzuschichten, damit die Tiere während des Witnerschlafs möglichst wenig Energie aufwenden müssen, um ihre Körpertemperatur von etwa 8 °C zu halten. Zum Schutz vor Hunden, Spaziergänger:innen, spielenden Kindern oder Stürmen wurden die Haufen mit Ästen und Stöcken beschwert und gesichert.
Bei den gepflegten Wiesen handelt es sich um nährstoffarme Flachlandmähwiesen mit kleinen Magerrasenanteilen. Derartige Wiesenflächen gelten als wichtige CO₂-Senker und sind ökologisch besonders wertvoll. Ohne die jährliche, schonende Mahd würden diese Fläche sukzessive verbuschen, wodruch ein wichtiger Lebensraum für Insekten und Gliederfüßer verloren ginge.
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