Foto: BN

Müll in der Umwelt ist nicht nur ein optisches Problem. Vor allem Verpackungsabfälle aus Kunststoff belasten unsere Ökosysteme. Mikroplastik kann überall auf der Welt nachgewiesen werden: im Wasser, im Boden, in Eis und Schnee, in Pflanzenzellen sowie im Körper von Menschen und Tieren. Kunststoff-Recycling ist teuer und unbefriedigend. Die einzige Lösung ist daher: Müll vermeiden. Da setzen wir an. Wir erstellen Infomaterial, machen Jugendbildung, organisieren Cleanups + Aktionen; verstehen uns als Ansprechpartner*innen für das Thema Müll. Wir freuen uns über jeden Kopf, der mitdenkt und über jede Hand, die mitmacht.

Ansprechpartnerinnen: Dorit Zimmermann: dorit.zimmermann(at)mnet-mail.de Hildburg Kraemer: hildburg.kraemer(at)gmx.net

Ein Hundekotbeutel bleibt bis zu 20 Jahre im Wald. (copyright Dorit Zimmermann)

Müll im Wald

Müll befindet sich nicht nur dort, wo Menschen wohnen und arbeiten, sondern auch in der Natur, wo kaum jemand ihn wieder aufsammelt und fachgerecht entsorgt. Auch in unseren Wäldern liegt jede Menge Müll: leere Plastikflaschen und -tüten, Zigarettenkippen, Altbatterien, To-go-Becher, vor allem aber gefüllte Hundekotbeutel und Hygieneartikel, nicht selten auch Sperrmüll und Autoreifen. Was viele Menschen nicht wissen oder sich nicht klarmachen: All diese unterschiedlichen Gegenstände verbleiben viele Jahrzehnte, manche sogar Jahrhunderte bis Jahrtausende im Wald, bis sie zu immer kleineren Partikeln zerfallen. Styropor beispielsweise zersetzt sich überhaupt nicht, und auch Autoreifen brauchen 2000 Jahre und länger, bis sie der Waldboden komplett verschluckt hat. Bis dahin gelangen mitunter giftige Zusatzstoffe, die den z.B. Kunststoffen beigemengt werden, ungehindert in den Boden oder werden von Tieren aufgenommen. Eine Frischhaltefolie beispielsweise enthält neben ihrem Kohlenstoffanteil 10.000 verschiedene Zusatzstoffe, die unterschiedliche Funktionen erfüllen, im Wald jedoch nichts zu suchen haben. Das gilt auch für angeblich biologisch abbaubare Hundekotbeutel. Sie mögen unter günstigsten Bedingungen in einer modernen Kompostieranlage mit entsprechenden Temperaturen und einer ausreichend langen Rottezeit tatsächlich abbaubar sein, aber sicher nicht im Wald. Dort bleibt eine solche Tüte samt Inhalt bis zu 20 Jahre gut sichtbar liegen. Eine Einweg-Babywindel braucht bis zu 500 Jahren, um sich in ihre ursprünglichen Bestandteile zu zersetzen, das Gleiche gilt für Luftballons und PET-Flaschen.

Mit unserer Plakat-Aktion „Müll im Wald“ möchten wir das Bewusstsein für die lange Verweildauer von menschengemachtem Müll in der Natur wecken und Sie bitten, Ihre Abfälle zu Hause in der Mülltonne zu entsorgen. An alle Hundebesitzer wenden wir uns mit der dringenden Bitte: Nehmen Sie Ihre gefüllten Hundekotbeutel mit und werfen sie diese in den Restmüll, denn nur dort gehören sie hin. Zigarettenkippen stellen nicht nur eine Waldbrandgefahr dar, sondern verunreinigen auch die Natur. Die enthaltenen Giftstoffe sind äußerst schädliche für das Grundwasser, aber auch für die Tiere im Wald. Da die Filter aus einem langlebigen Kunststoff bestehen, bleiben auch diese der Natur sehr lange erhalten: max. 15 Jahre. Taschenaschenbecher sind eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative.

VIELEN DANK für Ihr Verständnis und fürs Mitmachen!

Das Plakat steht für alle Kreis- und Ortsgruppen zum Download zur Verfügung.

WENIGER IST MEHR!

Unverpackt einkaufen erzeugt keinen Verpackungsmüll. Foto: Dorit Zimmermann

Sämtliche Abfälle, die wir tagtäglich produzieren, müssen mehr oder weniger aufwändig entsorgt werden. Dazu sind Ressourcen wie Wasser, Strom und fossile Rohstoffe erforderlich. Zusätzlich werden CO₂-Äquivalente sowie Luftschadstoffe freigesetzt. Zwar können Abfälle bis zu einem gewissen Grad wieder- oder weiterverarbeitet werden, doch auch das ist nicht ohne Einsatz von Energie und Ressourcen möglich. Je weniger Abfälle entstehen, desto weniger werden Umwelt und Klima belastet. Das gilt v.a. für kurzlebigen Verpackungsmüll. Die erste Option muss daher immer lauten: Müll vermeiden! Auch wenn daran gearbeitet wird, Verpackungen recyclingfähig zu machen, werden die Müllberge dadurch zumindest kurz- und mittelfristig nicht deutlich weniger. Aktuell handelt es sich bei einem Großteil der Kunststoff-Verpackungen um Verbundmaterialien aus unterschiedlichen Kunststoffarten, die sich nicht recyceln lassen. Sie können nur verbrannt werden. Aber auch das Recycling von Kunststoffen ist nicht unproblematisch. Viele Kunststoffe enthalten toxische Additive wie Schwermetalle, Phtalate, Bisphenole oder bromierte Flammschutzmittel, die nicht in den Stoffkreislauf gelangen dürfen. Ökologisch betrachtet eignen sich Kunststoffe nicht für eine kurzlebige Nutzung als Einmalverpackungen, auch wenn sie billig und praktisch sind. Sie belasten unsere Umwelt und unser Klima. Das Trennen von Abfällen ist nach Vermeidung und Weiterverwendung stets die drittbeste Lösung. Aber immer noch besser als das Entsorgen in den Restmüll, denn dieser wird immer verbrannt, was wiederum große Mengen an CO₂ erzeugt.

Wichtige Ansätze für unser globales Müllproblem sind daher:

Mehrweg statt Einweg
unverpackt statt verpackt
tauschen und leihen statt kaufen

Und was am Schluss an unvermeidbaren Abfällen übrigbleibt, das sollte sorgfältig getrennt werden.

Wie entsorge ich was?

Je sortenreiner die Wertstoffe am Ende sind, desto höher die Recyclingquote. Foto: Pixabay

Warum ist Mülltrennung sinnvoll?

Nur durch konsequentes Trennen können Wertstoffe wie Kunststoff, Metall, Glas und Papier wiederverwertet werden. Alle Wertstoffe, die im Restmüll landen, werden verbrannt. Dadurch entstehen CO₂-Äquivalente und Luftschadstoffe. Giftige Rückstände müssen bergmännisch eingelagert werden.

Jedes Kilogramm Kunststoffabfälle, das getrennt entsorgt und nicht verbrannt wird, spart klimaschädliche Treibhausgase und entlastet damit sowohl das Klima als auch die Umwelt.

Wertstoffe, die wiederverwertet werden, sparen Energie und endliche Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas, aber auch Holz. Denn auch Bäume sind zu schade zum Verbrennen.

Zur Gewährleistung einer möglichst hohen Recyclingquote ist es wichtig, dass kein Hausmüll in den Gelben Sack / in die Gelbe Tonne oder in den Depotcontainer entsorgt wird.

In der Sortieranlage werden die einzelnen Materialien voneinander separiert und zu Würfeln gepresst. Foto: Dorit Zimmermann

Warum können nicht Maschinen das Trennen übernehmen?

Moderne Sortieranlagen sind dafür ausgelegt, unterschiedliche Kunststoffe und Leichtmetalle zu sortieren und in getrennten Fraktionen zu Blöcken zu pressen. Je verschmutzter die angelieferten Abfälle sind, desto geringer ist die Recyclingquote. Versuche, Restmüll und Wertstoffe in einer Tonne zu sammeln und erst in der Sortieranlage voneinander zu trennen, sind am hohen Verschmutzungsgrad gescheitert. Der oft feuchte Hausmüll verunreinigt die enthaltenen Wertstoffe enorm, was negative Auswirkungen auf die Recyclingfähigkeit der Wertstoffe hat, und die Qualität der Recyclingrohstoffe stark herabsetzt.

Was passiert mit den Abfällen, nachdem sie getrennt entsorgt wurden?

Metalle (Aluminium, Weißblech) werden eingeschmolzen und zu neuen Schraubverschlüssen oder Dosen verarbeitet. Recycelte Metalle werden aber auch in Karosserien, Kühlschränken sowie diversen Stahlerzeugnissen verbaut.
Altglas wird nach Farben getrennt, eingeschmolzen und zu neuen Glasprodukten verarbeitet.
Papier und Pappe dienen zur Herstellung neuer Papiererzeugnisse wie Zeitungen oder Versandkartons. Dazu wird das Altpapier nach Papierarten getrennt. Die einzelnen Papierarten werden zerfasert und mit Wasser vermischt. Anschließend wird der Faserbrei gewaschen, gepresst, getrocknet und zu neuen Papierprodukten verarbeitet. Papierfasern können max. 25-mal wiederverwertet werden.
Kunststoffe werden sortiert (PE, PP, PET etc.) und zu Kunststoffgranulat verarbeitet. Aus dem Granulat werden neue Kunststoffprodukte hergestellt wie Rohre, Haushaltsartikel, Aufbewahrungs- und Transportboxen, Fleecestoffe, Autoteile etc.

Verbundstoffe wie Getränkekartons (Tetrapak®) oder Multilayer-Folien werden zumindest in Teilen wiederverwertet, sofern es möglich ist, die einzelnen Bestandteile voneinander zu separieren. So fließen die Papierfasern der Getränkekartons in die Papierverwertung ein, die Alu- und Kunststoffreste dienen der Zementindustrie als Brennstoff.

Getränkekartons werden aussortiert und dem Recycling zugeführt. Zumindest der Papieranteil wird stofflich verwertet. Foto: Dorit Zimmermann

Quelle:

https://www.muelltrennung-wirkt.de/de/muelltrennung/fragen-und-antworten/

Das kleine Einmaleins der Mülltrennung

Mülltrennen spart wertvolle Rohstoffe und Ressourcen. Foto: Pixabay

GLAS

Was darf in den Altglascontainer?

Um Altglas zu recyceln, muss es zunächst eingeschmolzen werden. Dabei verbinden sich die Scherben zu einer Masse, aus der neues Glas hergestellt werden kann – ein nützlicher Kreislauf. Der funktioniert aber nur, wenn das Altglas den gleichen Schmelzpunkt hat – bei derselben Temperatur flüssig wird. Bei Verpackungen aus Glas (Getränkeflaschen, Schraubgläser) ist das der Fall, nicht jedoch bei Trinkgläsern, Topfdeckeln, Spiegeln oder Fensterglas. Diese haben einen anderen Schmelzpunkt und dürfen daher nicht in den Altglascontainer.

Kleine Mengen, z.B. ein zerbrochenes Trinkglas, können in den Restmüll. Kaputte Topfdeckel, Spiegel und Fensterscheiben gehören zum Sperrmüll (Wertstoffhof).
Altglas mit Deckel zu entsorgen ist nicht verboten, aber keine gute Idee. Auch Deckel lassen sich recyceln, sofern sie in die Gelbe Tonne/in den Gelben Sack/Container oder in die Wertstofftonne entsorgt werden. Deckel im Altglas müssen maschinell aussortiert und verbrannt werden.
Glühbirnen bestehen aus Metall und Glas. Da sie keine problematischen Inhaltsstoffe enthalten, gehören sie in den Restmüll.
Energiesparlampen zählen zu Elektrogeräten und müssen beim Wertstoffhof abgegeben werden. Zum einen enthalten sie Wertstoffe wie Kupfer, Aluminium und Zinn, die wiederverwendet werden können, zum anderen aber auch geringe Mengen Quecksilber, ein giftiges Schwermetall, dass dem Sondermüll zugeführt werden muss. Alternativ können sie auch beim Händler abgegeben werden.

LED-Leuchten gehören ebenfalls nicht in den Restmüll, sondern müssen auf dem Wertstoffhof oder beim Händler (Annahmestelle für Elektrogeräte) abgegeben werden. Das Gleiche gilt für Leuchtstoffröhren.

In den Glascontainer gehören nur leere Flaschen und Schraubgläser, keine Trinkgläser. Foto: Pixabay

KUNSTSTOFF

Bei der Entsorgung von Kunststoff wird in München und im Landkreis zwischen Verpackungen und Nicht-Verpackungen unterschieden. Strenggenommen dürfen nur Verpackungen aus Kunststoff in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack/Container. Der Grund ist das Duale System. Die Hersteller von Verpackungen haben für deren Entsorgung bezahlt, die Hersteller von Nicht-Verpackungen nicht. Nur aus diesem Grund wird das kaputte Sandspielzeug nicht recycelt, sondern mit dem Restmüll verbrannt! Mit der Einführung einer Wertstofftonne für Verpackungen und Nicht-Verpackungen (= Augsburg) ließe sich das ändern. Deshalb fordert der „Bund Naturschutz in Bayern e.V.“ die Einführung der Wertstofftonne in ganz Bayern.

Was darf in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack oder den Depotcontainer?

Verpackungen aus Kunststoff

Blister
Blumentöpfe aus Kunststoff (auch schwarze)
Buttermilch-, Joghurt-, Margarine-, Quark- und Sahnebecher (ohne Deckel)

Einkaufstüten sowie Obst- und Gemüsebeutel aus Kunststoff
Eisverpackungen
Farbeimer (vollständig entleert)
Füllmaterial von Versandverpackungen aus Kunststoff, z.B. Luftpolsterfolie oder Schaumstoff
Joghurt- und Sahnebecher aus beschichtetem Papier (ohne Deckel)
Kunststoffdeckel
Kunststoffschalen und Folien für Lebensmittel
Kunststoffsäcke für Gartenerde, -Dünger etc.

Menüschalen von Fertiggerichten
Milch- und Getränkekartons (Tetra-Paks®)
Müsliriegelfolien
Kunststoffnetze für Obst und Gemüse
Nudeltüten aus Kunststoff
Pflanztöpfe
Putz- und Reinigungsmittelflaschen
Quetsch- oder Nachfüllbeutel z.B. für Waschmittel, Flüssigseife oder Fruchtpüree
Rezyklat (Recycling-Kunststoff)
Shampooflaschen
Styroporformteile
Suppen- und Soßentüten
Verbundverpackungen, z.B. Tiefkühlverpackungen aus Pappe und Kunststoff
Zahnpastatuben

Unterschiedliche Materialien getrennt entsorgen!

Bestehen Verpackung aus unterschiedlichen Materialien, sollten diese getrennt voneinander entsorgt werden, z.B. Becher und Deckel. Nur so können die einzelnen Materialien (Kunststoff und Leichtmetall) auch in älteren Sortieranlagen separiert und dem Recycling zugeführt werden.
Becher oder Schalen aus Kunststoff sollten nicht gestapelt werden, sondern möglichst lose in den Gelben Sack/die Gelbe Tonne/den Depotcontainer geworfen werden, sofern nicht sichergestellt werden kann, dass es sich dabei um den gleichen Kunststoff handelt (z.B. PET, PP oder PS).

Welche Kunststoffartikel gehören in den Restmüll?

Bio-Kunststoff
Druckerpatronen (besser zurücksenden an Hersteller)
Einwegrasierer
Einwegfeuerzeuge
Klobürsten
Kugelschreiber
Styroporreste von Dämmplatten
Wegwerfwindeln (auch Öko-Windeln)
Zahnbürsten

Welche Kunststoffartikel gehören auf den Wertstoffhof?

CDs und Disketten, DVDs (letztere auch in die Wertstofftonne)
Elektroschrott (oder zum Händler), dazu gehören auch E-Zigaretten
Farbeimer mit feuchten Farbresten
Große und sperrige Kunststoffabfälle

PET-Flaschen sind sehr gut recycelbar, sie gehören in die Gelbe Tonne, den Gelben Sack oder in den Depotcontainer, sofern es sich nicht um Pfandflaschen handelt. Foto: Pixabay

LEICHTMETALL

Für die Entsorgung von Leichtmetall (Aluminium, Weißblech) gilt das Gleiche wie für Leichtmetall: Es wird unterschieden zwischen Verpackungen und Nicht-Verpackungen (siehe oben).

Was darf in die Gelbe Tonne/den Gelben Sack oder den Depotcontainer?

Alu- und Blechdeckel, Kronkorken
Aluminiumfolie und -schalen
Butterfolie
Kaffeeverpackungen (beschichtet mit Alu)
Konservendosen
Schachteln von Schokoküssen (Pappe und Aluminium)
Schraubverschlüsse
Spraydosen
Tierfutterdosen und -schalen (aus Aluminium oder Weißblech)

Dosen aus Aluminium und Weißblech gehören in die Gelbe Tonne, den Gelben Sack oder den Depotcontainer, sofern es sich nicht um Pfanddosen handelt. Foto: Pixabay

PAPIER

Was gehört in die Papiertonne?

Zeitungen, Illustrierte, Kataloge, Prospekte
Briefe, Briefumschläge
Formulare, Computerpapier
Schulhefte, Bücher ohne Einband
Gefaltete oder zerkleinerte Pappkartons, Packpapier ohne (Kunststoff) Klebeband
Saubere Papiertüten
Verpackungen aus Papier

Welche Papierabfälle müssen in die Restmülltonne?

Verschmutztes Papier
Trägerpapier von selbstklebenden Folien
Selbstklebende Folien
Tapetenreste
Hygienepapier (wie Windeln und Damenbinden)

Zeitungen, Zeitschriften, Kartonagen und Papier gehören in die Papiertonne. Foto: Pixabay

BIOABFÄLLE

In der Restmülltonne befinden sich bis zu 40 % Bioabfälle, die zu Kompost, Biogas oder Ökostrom verarbeitet werden könnten, wenn sie über die Biotonne entsorgt würden. Wer Bioabfälle getrennt sammelt, kann auf eine kleinere Restmülltonne umsteigen und spart so Müllgebühren.

Was gehört in die Biotonne?

Da sich nicht alle Bioabfälle für den häuslichen Kompost eignen (sofern vorhanden), lohnt sich die Anschaffung einer Biotonne auf jeden Fall. Was in die Biotonne darf und was nicht, ist nicht einheitlich geregelt, das gilt v.a. für Fleisch- und Fischabfälle. In die Biotonne dürfen:

Gartenabfälle (Laub, kleine Mengen Rasen-, Strauch- und Baumschnitt, verwelkte Blumen, Fallobst, Topfpflanzen, Erde)

Organische Küchenabfälle (zerkleinerte Eierschalen, feste Speisereste, Gemüse- und Obstabfälle, Kaffeesatz, Teeblätter, Teebeutel ohne Kunststoff, Kaffee- oder Teefilter aus ungebleichtem Papier)
Heu, Stroh (kleine Mengen)

Was darf nicht in die Biotonne?

Größere Mengen Baum-, Strauch- und Rasenschnitt gehören auf den Wertstoffhof (Grüngutannahmestelle)
Aus hygienischen Gründen darf weder Katzenstreu noch Hundekot in die Biotonne. Das Gleiche gilt für benützte Bio-Windeln, selbst wenn diese biologisch abbaubar sind.
Holzabfälle brauchen zu lange, um zu verrotten, und müssen daher auf den Wertstoffhof.
Bio-Kunststoff-Beutel
Asche und Kehricht
Steine, Kies, Sand

Gefüllte Hundekotbeutel dürfen nicht in den Biomüll! Sie gehören in die Restmülltonne. Foto: Dorit ZImmermann

ELEKTROSCHROTT

Elektro- und Elektronikgeräte enthalten neben wertvollen Rohstoffen auch gefährliche Bestandteile wie Quecksilber, Blei und Cadmium. Werden sie nicht fachgerecht entsorgt, können sie Mensch und Umwelt gefährden.

Seit 1. Juli 2022 können Elektrogeräte nicht nur auf kommunalen Wertstoffhöfen oder in großen Elektrofachmärkten abgegeben werden, sondern auch im Lebensmittelhandel, sofern die Gesamtverkaufsfläche 800 m² beträgt und die Läden mehrmals im Jahr Elektro- und Elektronikgeräte anbieten. Die Pflicht zur kostenlosen Rücknahme gilt für kleine Altgeräte (Kantenlänge kleiner gleich 25 cm) auch ohne Neukauf, bei größeren Altgeräten (größer 25 cm) nur bei Neukauf eines Gerätes der gleichen Geräteart.

Elektroschrott kann auf allen kommunalen Wertstoffhöfen abgegeben werden. Foto: Pixabay

Was ist zu beachten?

Stark verunreinigte Geräte, z.B. Kühlschränke, werden nicht angenommen.
Speisefett oder -öl muss aus Fritteusen entfernt werden (Speiseöl kann über die Restmülltonne entsorgt werden).
Es werden nur haushaltsübliche Mengen kostenlos angenommen.
Batterien und Akkus müssen aus Altgeräten (E-Zigaretten) entfernt werden. Defekte Lithium-Batterien können durch Druck und Hitze in Brand geraten. Sie stellen eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Das gilt auch für blinkende Kinderschuhe und Kinderbücher bzw. -spielzeug mit Batterie.

Quellen:

* https://www.awm-muenchen.de/entsorgen/abfalllexikon/detailansicht-lexikoneintrag/elektro-elektronikschrott

* https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/bioabfall/23033.html

* https://utopia.de/ratgeber/altglascontainer-was-rein-darf-und-was-nicht/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

* https://utopia.de/ratgeber/gluehbirnen-und-energiesparlampen-entsorgen-so-gehts/*

Zahlreiche Kommunen setzen auf den Gelben Sack, es gibt aber noch andere Möglichkeiten: Die Gelbe Tonne, die Wertstofftonne und den Depotcontainer. Foto: Pixabay

Gelbe Tonne, Gelber Sack, Depotcontainer oder Wertstofftonne?

Zur Entsorgung von Kunststoff, Leichtmetall und Verbundstoff gibt es verschiedene Systeme. Was ist der Unterschied? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?

Diese Optionen gibt es:

Bringsystem
Holsystem
Gelbe Tonne
Gelber Sack
Wertstofftonne

Vor- und Nachteile des Bringsystems

Beim Bringsystem müssen die Verbraucher ihre Abfälle selbst zur Wertstoffinsel bringen. Dort stehen Großraumcontainer für die unterschiedlichen Materialien zur Verfügung. In München werden Kunststoffe, Verbundstoff und Leichtmetall zusammen erfasst.

Das Bringsystem hat den Vorteil, dass keine Müllfahrzeuge durch enge Wohnstraßen fahren müssen, wodurch Lärm, Abgase und Mikroplastik durch Reifenabrieb vermieden werden. Außerdem müssen die Verbraucher keine zusätzliche Tonne aufstellen oder gefüllte Gelbe Säcke bei sich lagern.

Die Nachteile des Bringsystems beziehen sich in erster Linie auf die Recyclingquote. So ist der Rücklauf geringer, da es den Verbrauchern schwerer gemacht wird, Müll zu trennen. Auch steigt die Anzahl der Fehlwürfe, da nicht kontrolliert werden kann, was tatsächlich im Container landet. Zudem besteht die Gefahr des „Mülltourismus“, da Wertstoffinseln für jeden zugänglich sind. In München stehen ausschließlich Container für Verpackungen aus Kunststoff, Verbundstoff und Leichtmetall zur Verfügung, Nicht-Verpackungen können daher nicht getrennt erfasst und auch nicht recycelt werden – sie landen in der Müllverbrennung. Weitere Nachteil der Wertstoffinseln sind: keine flächendeckende Versorgung, Vermüllung der Stellplätze und Nichtbeachtung der Einwurf-Zeiten.

Wertstoffinseln verkommen nur allzu oft zu wilden Mülldeponien. Foto: Uli Grasberger

Vor- und Nachteile des Holsystems

Wie der Name schon sagt, werden die Wertstoffe beim Holsystem in einem bestimmten Turnus abgeholt.

Der Vorteil des Holsystems besteht darin, dass die Verbraucher keinen zusätzlichen Weg zurücklegen müssen, um ihre Wertstoffe loszuwerden, was den Rücklauf und damit die Recyclingquote erhöht. Zudem ist die Anzahl der Fehlwürfe aufgrund der größeren Transparenz geringer als beim Bringsystem.

Nachteilig ist der zusätzliche LKW-Verkehr mit den oben genannten Folgen.

Vor- und Nachteile der Gelben Tonne

Im Falle der Gelben Tonne wird der Verpackungsmüll direkt in der Tonne gesammelt, diese wird z.B. alle zwei Wochen geleert. Die Tonnenlösung eignet sich v.a. für Mehrfamilienhäuser. Im Gegensatz zu den Gelben Säcken erzeugt die Gelbe Tonne keinen zusätzlichen Müll, und ihr Volumen ist limitiert, wodurch die Verbraucher dazu motiviert werden, nicht mehr Müll zu erzeugen, als in der Tonne Platz hat.

V.a. in Kommunen oder Vierteln mit vielen Einfamilienhäusern stößt die Gelbe Tonne auf Widerstand, da zusätzlich zu Bio-, Papier- und Restmülltonne eine weitere Tonne untergebracht werden muss. Der größte Nachteil ist aber, dass nur Verpackungen in der Gelben Tonne entsorgt werden dürfen. Stoffgleiche Nicht-Verpackungen müssen in den Restmüll und werden verbrannt.

Vor- und Nachteile des Gelben Sacks

Die Gelben Säcke werden den Verbrauchern kostenlos zur Verfügung gestellt und müssen am Tag der Abholung an den Straßenrand gelegt bzw. am Gartenzaun befestigt werden. Es muss keine weitere Tonne untergebracht werden. Die Handhabung ist sehr einfach.

Ein großer Nachteil des Gelben Sacks ist die starke Verschmutzung durch aufgerissene Säcke. Die Abfälle werden vom Wind verblasen und von Krähen vertragen. Werden die Gelben Säcke auf dem Boden abgestellt, nagen Kleintiere und v.a. Igel Löcher hinein und werden zusammen mit dem Müll entsorgt, wenn sie nicht rechtzeitig fliehen können.

Würde man die Säcke dickwandiger machen, fiele mit deren Entsorgung wieder mehr Kunststoffmüll an. Ein weiterer Nachteil ist deren unbegrenzte Verfügbarkeit. Jeder kann beliebig viele Säcke vor die Türe legen, ein Anreiz zum Müllsparen ist das nicht. Wie bei der Gelben Tonne können in die Gelben Säcke nur Verpackungen entsorgt werden.

Gelbe Säcke reißen leicht auf, deren Inhalt verteilt sich dann großräumig in der Umgebung und lässt sich nur schwer wieder einsammeln. Foto: Pixabay

Wertstofftonne: Das Modell der Zukunft

Im Gegensatz zum Gelben Sack, der Gelben Tonne oder dem „Gelben“ Container können in der Wertstofftonne neben Verpackungen auch Nicht-Verpackungen aus Kunststoff, Leichtmetall und Verbundstoff entsorgt werden. Das ist ökologisch sinnvoll und erleichtert das Mülltrennen. Verbraucher*innen müssen nicht mehr zwischen Verpackungen und Nicht-Verpackungen unterscheiden. Alle Kunststoff- und Leichtmetallabfälle kommen in eine Tonne. Die positive Folge: Es wird mehr Plastik und Leichtmetall gesammelt und recycelt – Wertstoffe, die ohne Wertstofftonne im Rest- oder Sperrmüll landen und verbrannt werden. Mit der Wertstofftonne können in Deutschland Jahr für Jahr über 700.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Das entspricht dem jährlichen Klimagasausstoß von 350.000 Pkw mit einer Fahrleistung von unter 15.000 Kilometern.

Durch höhere Recyclingquoten bei Kunststoffen und Leichtmetall können sowohl fossile Rohstoffe als auch wertvolle Energie eingespart werden. Das trägt wesentlich zum Umwelt- und Klimaschutz bei.

Laut Koalitionsvertrag von 2013 sollte die Wertstofftonne bundesweit zur Erfassung von Wertstoffen (Verpackungen und Nicht-Verpackungen) aus Kunststoff, Leichtmetall und Verbundstoff vorgeschrieben werden. Im neuen Verpackungsgesetz von 2019, das die bestehende Verpackungsverordnung (VerpackV) ablöste, war keine verpflichtende Einführung der Wertstofftonne vorgesehen. Einige Kommunen wie Augsburg, Berlin, Hamburg, Köln und Münster haben die Wertstofftonne auf freiwilliger Basis eingeführt.

Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN), NABU und Umweltbundesamt (UBA) unterstützen die flächendeckende Einführung der Wertstofftonne, um die Mülltrennung einfacher zu machen und das Recycling zu stärken. Leider ist es auch mit der Überarbeitung des Verpackungsgesetzes zum 1. Juli 2022 nicht gelungen, die Gelbe Tonne, den Gelben Sack oder den Container durch eine einheitliche Wertstofftonne zu ersetzen. Sie bleibt weiterhin nur eine Option.

Neben der Einführung der Wertstofftonne in ganz Deutschland ist es auch wichtig, die Menge an Fehlwürfen durch gezielte Aufklärung zu reduzieren. Rest- und Biomüll sowie Elektroschrott und Windeln müssen aufwändig aussortiert werden. Das kostet Geld und Energie und erschwert das Recycling.

Nach den Erfahrungen von Kommunen, die die Wertstofftonne bereits eingeführt haben, lässt sich der Anteil an Fehlwürfen durch umfassende Beratung und Öffentlichkeitsarbeit reduzieren, z.B. durch Infoblätter, mehrsprachige Sortierhilfen, Online-Kommunikation, Standplatzberatung, Bürgerversammlungen, Beratung bei der Wahl des Behältervolumens oder die Einbindung der Wohnungswirtschaft bei großen Mehrfamilienhäusern. Die Aufklärung führt nicht nur zu weniger Fehlwürfen in der Wertstoff-, sondern auch in der Restmülltonne. Dort landen dann nur noch nicht wiederverwertbare Reststoffe wie Kehricht, Windeln, Staubsaugerbeutel oder Arzneimittel. Diese eindeutige und verständliche Trennung von Kunststoff/Metall, Papier, Glas, Bioabfall und Restmüll sowie sonstige Abfälle für den Wertstoffhof (z.B. Elektrogeräte) schafft Klarheit und erhöht die Bereitschaft zur Mülltrennung.

In die Wertstofftonne dürfen alle Abfälle aus Kunststoff oder Leichtmetall, auch die kaputte Plastikente. Foto: Pixabay

Was gehört in die Wertstofftonne?

Lebensmittelverpackungen wie Joghurt- und Margarinebecher, Verpackungen von Käse, Wurst und Frischfleisch aus dem Kühlregal
Konservendosen
Folienverpackungen wie für Lebensmittel von der Frischetheke für Käse und Wurst
Gebrauchsgegenstände wie Blumentöpfe, Spielzeug sowie Geschirr und Besteck aus Plastik
Getränkekartons
Kunststoffflaschen wie Duschgel-, Shampoo-, Waschmittelverpackungen und Saftflaschen
Verschlüsse von Flaschen und Glaskonserven
Kochtöpfe und Pfannen
Besteck
Werkzeug, Schrauben
Arzneimittelblister
Kassettenhüllen
DVDs und CDs

Nicht in die Wertstofftonne gehört demnach alles andere wie gebrauchte Windeln, Batterien, Elektrogeräte, Einweg-E-Zigaretten, Energiesparlampen sowie Textilien oder Kassetten.