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BUND Naturschutz unterstützt Petition für Gelben Sack und Gelbe Tonne

Über den Umgang mit unserem Müll wird in München gerade heiß diskutiert. Genauer gesagt geht es dabei um Wertstoffe, also um die Verpackungen aus Kunststoffen, Verbundstoffen oder Metall, die wir zu den Wertstoffinseln tragen, um sie dort in die meist nicht sehr ansehnlichen Container zu stopfen.

Eigentlich gehen wir davon aus, dass die fleißig getrennten Wertstoffe in den Materialkreislauf zurückgeführt und wiederverwendet werden. Dem ist leider nicht so. München liegt in der Recyclingquote weit hinter anderen bayerischen Städten zurück. Das liegt auch daran, dass es in der Landeshauptstadt zu wenige Wertstoffsammelstellen gibt und diese zudem oft überfüllt und verdreckt sind. Zudem werden Wertstoffe, die neben den Tonnen abgestellt werden, als Restmüll behandelt und verbrannt.

„Dies ist ein untragbarer Zustand. Der Name sagt es schon: Wertstoffe sind wertvoll und müssen wiederverwendet werden. Das spart Ressourcen. Sie zu verbrennen widerspricht dem Grundgedanken der Mülltrennung.“, so Dr. Thorsten Kellermann, stellvertretender Vorsitzender des BUND Naturschutz in München (BN). Aus diesem Grund unterstützt der BN seit dieser Woche eine Online-Petition zur Einführung eines Gelben Sackes/Tonne: https://www.openpetition.de/petition/online/initiative-gelbe-r-sack-tonne-in-muenchen

Für den BN ist das wichtigste Ziel, den Verbrauch von Wertstoffen insgesamt deutlich zu reduzieren. Obwohl es in München bereits einige „Unverpackt Läden“ gibt, ist das politischen Interesse am Thema gering. Grund dafür ist unter anderem das bayerische Abfallwirtschaftsgesetz, welches seit seiner Verabschiedung 1996 zu einem Anstieg an Müllheizkraftwerken in Bayern geführt hat und zu einem damit verbunden Handel mit Abfällen. Ein Müllheizkraftwerk, das ständig läuft, ist für die Betreiber am rentabelsten.

„Es verwundert nicht, dass gut brennbare Kunststoffe lieber im Brennofen als in der Recyclinganlage gesehen werden. Die Reduktion des Verbrauchs neuer Rohstoffe ist für unsere Umwelt- und Klimaschutzziele unerlässlich. Am umweltfreundlichsten sind die Verpackungen, die erst gar nicht hergestellt werden. Recycling ist erst der zweite Schritt. Eine Gelber Sack oder eine Gelbe Tonne wären auf diesem Weg ein wichtiger Schritt.“, ergänzt Kellermann.