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Mobil zu sein liegt in der Natur des Menschen und einer modernen Gesellschaft. Wir alle sind beständig in Bewegung und verursachen damit Verkehr. Aber ein uneingeschränkter Autoverkehr vermindert die Lebensqualität und gefährdet unsere Gesundheit auf vielfältige Weise. Deshalb setzt sich der BUND Naturschutz für eine nachhaltige Mobilität ein, die unsere Ressourcen schont und unsere Lebensqualität steigert.
Umfrage zur Nutzung von E-Scootern in München
„Noch bleiben E-Scooter hinter den an sie gestellten Erwartungen zurück und sind wie in anderen Städten auch in München im Wesentlichen ein Spaß-Vehikel. Noch sind sie kein Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität und Verkehrswende in München“ urteilt Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München auf Grundlage der BN-Studie.
Die Studie des BUND Naturschutz in München (BN) zeichnet ein recht genaues Bild von den derzeitigen E-Scooter Nutzern. Diese sind mit 19 bis 35 Jahren relativ jung, überwiegend männlich (66%) und nutzen die Geräte eher selten und unregelmäßig. Immerhin etwa 20 Prozent der E-Scooter Nutzer nutzen die Geräte aber bereits regelmäßig, also mindestens wöchentlich. Als überwiegend genutztes Verkehrsmittel spielen E-Scooter mit nur 0,2 Prozent Anteil noch keine Rolle. Aus der Umfrage des BN ergibt sich, dass die Befragten sich vorstellen können, die E-Scooter vor allem in der Freizeit und zum Sightseeing zu verwenden. Zwar würden sich E-Scooter laut den Befragten auch für Wege zum bzw. vom ÖPNV eignen, doch die Umfrage zeigt auch, dass sie aktuell in München keinen bedeutenden Beitrag zur Alltagsmobilität der Befragten leisten und lediglich als Ergänzungsangebot gewertet werden können. Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung…
Nachhaltige Mobilität
Der BUND Naturschutz setzt sich für Lösungen ein, die es uns erlauben mobil zu bleiben und die mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung vereinbar sind. Dabei ist Gerechtigkeit wichtig: Die Lasten des Verkehrs müssen fair verteilt werden. Gesunde Lebensbedingungen dürfen nicht, wie derzeit, eine Frage des Geldbeutels sein. Saubere Luft ist ein Grundrecht für alle!
Deshalb fordern wir:
- Vorrang für öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder und Fußgänger statt Parkplätzen für Autos
Knapper Stadtraum muss konsequent den Verkehrsmitteln gegeben werden, die diesen effizient nutzen und die nachhaltig sind. Das sind vor allem die öffentlichen Verkehrsmittel, das Fahrrad aber auch das zu Fuß gehen. Diesen gebührt Vorrang.
- Massiver Ausbau des ÖPNV zulasten des Autoverkehrs
Der anhaltende Bevölkerungszuwachs erfordert sofortige und erhebliche Investitionen, um ihn mit umweltfreundlichen Verkehrsmittelnauffangen zu können. Dazu gehören beispielsweise neue Trambahnlinien, Ausbau der S-Bahn-Außenäste sowie Ertüchtigung für einen10-Minuten-Takt, Stammstreckenerweiterung als S-Bahn-Ring und ein massiver Ausbau des Busnetzes auf eigenen Spuren als kurzfristig wirksame Übergangslösung.
- Sicheres Radfahren in Stadt und Region München
Immer mehr Menschen nutzen das Rad, um flexibel und zügig an ihre Ziele zu kommen. Doch in mehreren Studien haben wir gezeigt, wie Radfahrer noch immer behindert werden oder Gefahren ausgesetzt sind. Deshalb setzen wir uns für einen umfangreichen Ausbau an Radwegen und ein Netz an Fahrrad-Schnellrouten ein, das Stadt und Region verbindet.
- Keine Stinker in der Stadt!
Autoabgase gefährden die Gesundheit der Bevölkerung. Seit Jahren werden die geltenden Grenzwerte nicht eingehalten. Der Dieselskandal zeigt, wie wenig Interesse die Industrie daran hat, dies zu ändern. Und die Politik hält ihre schützende Hand über die Autobauer. Damit Atmen nicht länger die Gesundheit gefährdet, dürfen Autos, welche die Abgasnormen nicht einhalten, in der Stadt keine Zukunft haben.
Flyer zu nachhaltiger Mobilität
Projektstelle Nachhaltige Mobilität mit freundlicher Unterstützung von
Projektstelle Nachhaltige Mobilität
Kontakt:
Email: info@bn-muenchen.de
Tel. 089 / 51 56 76 – 0
Verbände fordern postfossile und sozial-gerechte Mobilität für München
Der BUND Naturschutz hat im Jahr 2014 zusammen mit anderen Verkehrsverbänden und Initiativen zehn zentrale Forderungen an den damals neuen Oberbürgermeister Dieter Reiter übergeben.
Der Beschluss aus dem Jahr 2016, eine zweite S-Bahn Stammstrecke als Tieftunnel durch die Innenstadt zu bauen, hat die Ausgangslage für ÖPNV-Konzepte verändert. Trotzdem behalten die damals aufgestellten Forderungen grundsätzlich ihre Gültigkeit, da die meisten Punkte noch nicht umgesetzt sind und die Herausforderungen noch weiter zugenommen haben.
München wächst immer weiter. Offizielle Prognosen erwarten, dass München bis zum Jahr 2035 um weitere 300.000 Menschen auf dann 1,85 Millionen Einwohner anwächst. Das entspricht einem Einwohnerzuwachs von 19 %. Ein ähnliches oder sogar noch größeres Wachstum wird im Umland erwartet. München ist bereits heute die mit Abstand am dichtesten besiedelte Stadt Deutschlands. Schon allein weil im Stadtgebiet kaum noch neue Straßen gebaut werden können, kann in Zukunft aus Platzgründen nicht mehr im gleichen Maß Auto gefahren werden, wie bisher. Gleichzeitig muss der bestehende Straßenraum viel effektiver genutzt und in großem Umfang dem Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr geöffnet werden. Der stetig steigende Anteil des Umweltverbundes bei der Wahl der Verkehrsmittel unterstreicht, wie notwendig diese Maßnahme ist. Der demografische Wandel und die Integration von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen erfordern zudem Anpassungen in der Stadt- und Mobilitätsplanung.
Aus diesem Grund ist es die vordringlichste Aufgabe des Stadtrats, den Menschen in der Stadt eine sozial- und umweltgerechte Mobilität zu ermöglichen und den begrenzten Raum zum Wohle aller Menschen neu aufzuteilen.
10-Punkte-Plan „Postfossile und sozial-gerechte Mobilität für München“ (pdf)
Weitere Meldungen zu Mobilität
Bericht zum Parking Day am 20.09.2024
Am 20.09. war auch dieses Jahr wieder beim BUND Naturschutz in München: Parking Day! Zu diesem Anlass werden weltweit KFZ-Parkplätze für andere Zwecke umgewidmet. Thorsten Kellermann, Stellvertretender Vorsitzender beim BN in München, erläutert zum Parking Day: „In München stehen viel zu viele private KFZ im öffentlichen Raum. Die Autos stehen im Schnitt 23 Stunden am Tag auf einem Parkplatz – wir sollten uns alle Gedanken machen, wie wir den begrenzten und teuren öffentlichen Raum gut für alle nutzen können. Auf einem KFZ-Parkplatz haben sechs bis acht Fahrräder Platz und der öffentliche Raum erfüllt eine wichtige Funktion als Aufenthaltsraum für ein gutes Miteinander“. Dieses gute Miteinander im öffentlichen Raum hat die Aktion geschaffen: Auf drei Parkplätzen in der Ludwigvorstadt-Isarvorstadt wurden Nisthilfen für verschiedene Insekten wie Wildbienen gebaut. Außerdem konnten Besucher*innen verschiedene Mobilitätsangebote wie Lastenräder und E-Mobile ausprobieren und sich zu ihren Mobilitätsbedürfnissen in der Stadt austauschen. Der Parking Day des BUND Naturschutz eröffnete einen sonnigen Tag lang Perspektiven, wie unser knapper Raum in der Stadt gut genutzt und Parkplätze besser verwendet werden können.
Offener Brief Münchner NGOs zur Zukunft der open spaces IAA
München, 18. Oktober 2024 Offener Brief zur Zukunft der Internationalen Automobilausstellung und der Open Spaces in München Sehr geehrte Münchner Stadträt*innen, auch 2025 soll anlässlich der Internationalen Automobilausstellung in München der rote Teppich für die Automobilindustrie ausgerollt werden – gegen den massiven Protest von Münchner*innen in den letzten Jahren. Aktuell wehren sich auch die Anwohnenden und Bezirksausschüsse, z.B. in der Maxvorstadt, gegen die Behinderung durch die IAA. Besonders der Rad- und Fußverkehr durch die IAA für mehrere Wochen stark eingeschränkt – und damit gerade die nachhaltigste Form der Mobilität. Die Bezirksausschüssen sprechen sich gegen die „Open Spaces“ der IAA in der Innenstadt für die Zukunft aus. Auch wir Münchner Umweltverbände fordern, die Ausstellungsflächen der IAA auf den öffentlichen Plätzen in der Innenstadt zu streichen. Die IAA schränkt absurderweise nicht nur für geraume Zeit die Mobilitätsmöglichkeiten der Münchner*innen durch die „Open Spaces“ ein. Für die Münchner Öffentlichkeit und das Stadtleben wichtige Plätze werden für einen Spottpreis von 30 Cent pro Quadratmeter an Milliardenkonzerne vermietet. Währenddessen fehlt für verschiedene dringende soziale Verbesserungen wie Radwegebau Geld in den Münchner Stadtkassen. Das Verhökern des Öffentlichen Raums ist zudem insbesondere vor dem Hintergrund nicht haltbar, dass die Gelder für den versprochenen Mobilitätskongress, der soziale und zukunftsgerichtete Mobilitätsformen in den Fokus stellt, gestrichen worden sind. Was München wirklich braucht, ist eine Mobilitätswende, die den Menschen ins Zentrum stellt und nicht den motorisierten Individualverkehr. Lebenswerte Städte, bessere Luft und die Bewältigung der Klimakrise erfordern ein gemeinsames Umdenken. Die IAA in der Innenstadt ist kein Schritt in diese Richtung. In Zeiten des Klimakollapses und daraus folgenden Naturkatastrophen ist es weder zeitgemäß noch aus ökologischer oder sozialer Sicht nachvollziehbar, dass die Münchner Innenstadt als Bühne für die Autoindustrie herhalten soll. Die Forderung, die IAA aus der Münchner Innenstadt zu verbannen, unterstützen wir. Es ist ein Skandal, dass die Beschwerden der Münchner*innen zugunsten der Autoindustrie überhört werden. Wir als Münchner Naturschutz- und Umweltverbände und zivilgesellschaftliche Initiativen fordern, die Open Spaces zu streichen. Mit freundlichen Grüßen ADFC München Architects for Future BUND Naturschutz Kreisgruppe München Fachverband Fußverkehr FUSS e.V., Ortsgruppe München Green City e.V. Isarlust e.V. Isartalverein Netzwerk Klimaherbst e. V. NaturFreunde Deutschlands Bezirk München e. V. MünchenZero Münchner Ernährungsrat Münchner Initiative Nachhaltigkeit Nord Süd Forum München e.V. – für eine solidarische Welt VCD München
UMLENKEN – ein öffentlicher Platz mit Lebensqualität für das Westend!
Die Initiative UMLENKEN geht 2024 mit ihrer öffentlichen Plattform in die zweite Runde – mit einem vielfältigen Programm und spannenden Kooperationen mit der BUND Naturschutz Kreisgruppe München, der Initiative Freiraumviertel und Bike Base. Die Organisator*innen freuen sich, das Programm für die Saison 2024 anzukündigen und laden herzlich zur Eröffnungsveranstaltung am 05.07.24, 19 Uhr an der Plattform ein. […] Lesen Sie nachfolgend die gesamte Pressemitteilung: Hier geht es zum Programm:
Das Runde muss ins Eckige und Bio auf den Teller!
BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) Kreisgruppe München präsentiert sich in der UEFA Fair Play Zone im Olympiapark am 01. und 02. Juli 2024 München, 24. Juni 2024 – Der BUND Naturschutz Kreisgruppe München freut sich, die Teilnahme des „Being Organic – EU FoodTruck“ in der UEFA FanZone 2024 in München anzukündigen. Diese Veranstaltung, die von der Kreisgruppen-Projektstelle Ökologisch Essen in Zusammenarbeit mit Naturland organisiert wird, bietet den Besucher*innen die Möglichkeit, die Vielfalt und den Geschmack von zertifizierten Bio-Lebensmitteln zu entdecken. […] Lesen Sie nachfolgend die gesamte Pressemitteilung:
Rad-Sternfahrt 2024
Sternfahrt-Video: schön war’s! Am 21. April nahmen 5000 Radfahrer*innen an der Sternfahrt des Radentscheids München teil. Trotz Nässe und Kälte radelten alle gemeinsam über die Autobahn bis zum Königsplatz, um sich für bessere Radverkehrsbedingungen in München einzusetzen. Denn es gibt noch lange nicht genug sichere Wege für die Radler*innen in der Stadt. Wir vom Bund Naturschutz waren Mitinitiatoren des Radentscheids, Geschäftsführerin Katharina Horn der Kreisgruppe München übernahm die Moderation. Mehr Eindrücke zur Sternfahrt findet ihr in diesem Video: https://bn-muenchen.de/wp-content/uploads/2024/06/MASTER-Sternfahrt-online_komprimiert.mp4
London, Paris & Kopenhagen lachen über München – Verkehrswende in München abgesagt!
Bild: Canva Die Münchner Zivilgesellschaft zeigt sich schockiert über die heutige Entscheidung des grün-roten Stadtrats zur IAA (Internationale Automobilausstellung in München). Heute wurde dabei sowohl der „Mobilitätskongress“ als auch das „bürgerschaftliche Großprojekt zur Verkehrswende“, die das Mobilitätsreferat vorgeschlagen hatte, vom Stadtrat kassiert. Kommen sollten neben internationalen Gästen endlich international relevante Konzepte wie z.B. der Munich Central Park und der Isarboulevard. […] Lesen Sie nachfolgend die gesamte Pressemitteilung:
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