Stehen die Pop-Up Radspuren, ein Erfolgsmodell dieses Sommers in München, vor dem abrupten Aus? Die Kreisgruppe München des BUND Naturschutz (BN) appelliert an Stadtrat und Verwaltung, diese Radspuren nicht vorschnell wieder abzubauen, denn an den Voraussetzungen für deren Ausweitung hat sich nichts geändert. Eingerichtet wurden diese Radspuren als zeitlich befristete Lösung, um dort den Menschen ein sicheres Vorwärtskommen auf dem Rad zu ermöglichen.
Außerdem sollte erreicht werden, dass die Menschen auch auf dem Fahrrad die Corona bedingten Sicherheitsabstände einhalten können. „Gerade im Winter sind Pop-Up Radspuren unverzichtbar, um die Radfahrer*innen auf dem Rad zu halten. Wir sehen, dass die Pop-Up Radspuren wesentlich mehr Menschen auf das Rad gebracht haben. Die Spuren tragen dazu bei, dass das Fahrrad auch in der kalten Jahreszeit ein zuverlässiges Verkehrsmittel bleibt. Wer mit dem Rad unterwegs ist, entlastet gerade jetzt, wo der Inzidenzwert auf über 100 gestiegen ist und die Angst vor einem erneuten Lockdown steigt, die öffentlichen Verkehrsmittel. Das verhindert Neuinfektionen.“, so Dr. Thorsten Kellermann, stellvertretender Vorsitzender der BN Kreisgruppe München. „Die Menschen erdulden weitreichende Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheiten, um Corona in den Griff zu bekommen. Ausgerechnet jetzt die Pop-Up Radspuren abzubauen, ist nicht nachvollziehbar und nicht gerechtfertigt.“ so Kellermann weiter.
Fahrradfahren ist schon lange keine reine Freizeitbeschäftigung mehr. Es ist auch in München zu einem zentralen Bestandteil einer modernen städtischen Verkehrsinfrastruktur geworden. Vor allem die noch immer nicht entsprechend ausgebauten Radwege verhindern, dass noch mehr Menschen als bisher das Fahrrad als ganzjährige Alternative zum ÖPNV oder gar dem eigenen Auto zu verwenden. Pop Up Radwege schließen hier die Lücke zwischen den städtischen Beschlüssen für einen sicheren Radverkehr und der hinterherhinkenden Umsetzung.