16.10.2017 – Bio-Praxisforum des BUND Naturschutz trifft auf große Resonanz

Mit einer gut besuchten Fachveranstaltung schloss die Bio-Aktionswoche ab, welche der BUND Naturschutz vom 2. bis 13. Oktober zum siebten Mal mit Münchner Unternehmen durchgeführt hat. Etwa fünfzig Verantwortliche aus der Gemeinschaftsgastronomie sowie MultiplikatorInnen informierten sich beim Bio-Praxisforum unter dem Titel „Bio? Regional? Bio-Regional?“ über Möglichkeiten des erfolgreichen Einsatzes von Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung.

Gleich zwei Betriebsrestaurants stellten den TeilnehmerInnen des vom BUND Naturschutz (BN) und der Beratungsagentur a‘verdis durchgeführten Praxisforums ihre erfolgreichen Bio-Konzepte vor: Dietmar Hagen vom Caterer Essenszeit in Hannover und Rafael Platzbecker von der Landesfinanzschule NRW berichteten von ihren Erfahrungen, erfolgreich einen großen Anteil an Bio-Lebensmitteln auf der Speisekarte anzubieten. So halten sie beispielsweise die Essenspreise trotz Bio-Einsatz konstant indem sie saisonales Gemüse einsetzen und den Fleischanteil im Speiseplan reduzieren.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten Bio-Direktvermarkter aus den Landkreisen Freising, Landshut und Traunstein vor, deren Produkte vom eigenen Hof sich ebenfalls gut für Großküchen eignen. So stellte Julia Reimann ihren „bayerischen Reis“ vor, der aus Bio-Dinkel durch ein besonderes Verarbeitungsverfahren auf dem Hof im Chiemgau hergestellt wird. „Bayerischer Reis“ und andere besondere Getreidesorten wie Emmer und Urkorn sind bereits seit einigen Jahren erfolgreich im Einsatz beim Betriebsrestaurant der Linde AG Engineering in Pullach, wo täglich 1500 Mitarbeiter verpflegt werden.

„Bei Lebensmitteln nur regional zu denken, greift zu kurz. Lebensmittel müssen darüber hinaus nachhaltig und mit artgerechter Tierhaltung produziert werden. Außerdem darf die Produktion die natürlichen Ressourcen nicht gefährden. Der ökologische Landbau bietet all das. Wenn Bio zusätzlich auch noch regional stattfindet, umso besser!“ erläutert Elisabeth Peters von der Projektstelle Ökologisch Essen des BUND Naturschutz (BN) und Veranstalterin des Praxisforums.

Beratung durch Projektstelle Ökologisch Essen des BN
Die BN-Projektstelle Ökologisch Essen berät seit 1998 Betriebsrestaurants und Kitas in München bei der Einführung von Bio-Lebensmitteln. Der BN legt bei der Beratungsarbeit Wert darauf, Lieferanten aus der Region einzubeziehen. So greifen einige Großküchen auf Fleisch von regionalen Bio-Bauernhöfen zurück. Ziel des BN ist es, Bio-Lebensmittel auch außer Haus, ob am Arbeitsplatz, in der Schule oder im Restaurant zu etablieren. Denn bislang ist der Anteil an gastronomischen Betrieben mit einem Bio-Angebot noch gering.

Bio-Aktionswoche seit 2011 mit kontinuierlicher Zunahme
Um auf dieses Defizit hinzuweisen, führt die Projektstelle seit 2011 gemeinsam mit Münchner Unternehmen jährlich eine Bio-Aktionswoche durch. Mit der gemeinsamen Aktion möchten die Initiatoren der Aktionswoche zeigen, dass Bio-Lebensmittel einen festen Platz in der Mitarbeiterverpflegung haben und auf eine große Nachfrage treffen.

An der Bio-Aktionswoche nahmen in diesem Jahr folgende 16 Unternehmen teil: Allianz Deutschland AG, Bayerischer Landtag, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Bezirk Oberbayern, Kaut-Bullinger, Linde AG Engineering, MAN Truck & Bus AG, MTU Aero Engines AG, Polizeikantine, Studentenwerk München, Versicherungskammer Bayern, das Krankenhaus Dritter Orden und die HypoVereinsbank und das Europäische Patentamt. Auch die zwei Kantinen der Landeshauptstadt München führten für die Mitarbeiter im Kreisverwaltungsreferat und im technischen Rathaus in der Friedenstraße eine Bio-Aktionswoche durch.

„Mit unserer Beratung konnten wir schon viele Unternehmen bei der Bio-Einführung unterstützen und Bio zu einem festen Bestandteil in der Mitarbeiter-verpflegung werden lassen“ ergänzt Peters.

Auch während der Bio-Aktionswoche unterstützt der BN die teilnehmenden Be-triebe. MitarbeiterInnen des BN bieten Kostproben für die Tischgäste und Mit-machangebote an und informieren über den ökologischen Landbau sowie Bio-Lebensmittel.

„Die Bio-Aktionswoche zeigt, dass Bio auch im großen Maßstab funktioniert und dass bei einer angepassten Gestaltung des Speiseplans auch in der Betriebsgastronomie 20 Prozent Bio-Anteil machbar und wirtschaftlich sind“, so Peters abschließend.

Ansprechpartner für Rückfragen:
BUND Naturschutz, Kreisgruppe München
Projektstelle Ökologisch Essen
Elisabeth Peters
Tel. 089 / 51 56 76 – 50
www.oekologisch-essen.de