Ohne Wasser überlebt der Mensch etwa drei Tage. Sauberes Trinkwasser ist daher lebensnotwendig, der Zugang dazu ist ein Menschenrecht. Das hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Resolution 64/292 am 28. Juli 2010 anerkannt. Trotzdem ist im Wasser viel drin, was nicht hineingehört. Deutsches Grundwasser gehört zu den schlechtesten in der EU. Doch während sich die öffentliche Aufmerksamkeit auf die viel zu hohe Nitratwerte als Folge der Überdüngung in der Landwirtschaft konzentriert, bleiben andere Schadstoffe fast unbeachtet. Zu diesen Stoffen gehören per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC). Diese bauen sich kaum ab und bleiben daher für einen sehr langen Zeitraum in der Umwelt. Einige PFC reichern sich in der Umwelt und in Organismen an und sind zudem gesundheitsschädlich für den Menschen. Wo PFC im Trinkwasser auftauchen, sind die BürgerInnen zu Recht alarmiert. Wir haben einen besonders drastischen Fall aus Altötting vorgestellt, der aber kein Einzelfall ist. Auch in München tauchen PFC im Grundwasser auf. Wie gravierend fehlendes sauberes Wasser werden kann, zeigen regelmäßige Wasserkonflikte, die wir insbesondere aus weniger entwickelten Regionen der Erde kennen. Wem Wasser eigentlich gehört und wie das Menschenrecht auf sauberes Wasser umgesetzt werden kann, zeigte unser drittes Interview.
Frank Bremauer und Dr. Rolf Hengel, Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser (BINT)
Im Landkreis Altötting müssen über 40.000 Menschen mit PFOA im Blutplasma leben. Ursache ist einer der größten Umweltskandale in Bayern: Die Verseuchung des Trinkwassers mit dieser Chemiekalie. Unsere Studiogäste leben im Landkreis Altötting und sind selbst betroffen.
Interview Frank Bremauer und Dr. Rolf Hengel Teil 1