11.07.2019
Mitglieder des BUND Naturschutz fordern Stadt zum Handeln auf
Auf der vor Kurzem stattgefundenen Jahresmitgliederversammlung der Kreisgruppe München des BUND Naturschutz (BN) haben die Mitglieder zwei Resolutionen für mehr Artenschutz in privaten Gärten und für weniger Lichtverschmutzung in der Stadt beschlossen und fordern die Stadt München zum Handeln auf.
„Kies- und Schotterflächen haben negative Auswirkungen auf die ökologische Vielfalt, das Klima der Stadt und auf den Menschen. Deshalb fordern die Münchner Mitgliederinnen und Mitglieder des BUND Naturschutz die Stadt auf, eine Vorgartensatzung zu erlassen, welche eine naturnahe Gestaltung und Begrünung vorschreibt“ erläutert Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.
Die immer häufiger zu findenden „pflegeleichten“ aber sterilen grobsteinigen Schottergärten („Designgärten“) bieten für Tiere und Pflanzen kaum einen Lebensraum. Zudem verstärken sie den Hitzeinseleffekt in der Stadt, während begrünte Flächen kühlend wirken. Insbesondere in Hinblick auf den Rückgang der Artenvielfalt und die immer höheren Temperaturen in der Stadt sieht der BN den „Trend“ zum Schottergarten mit Sorge.
„Künstliche Beleuchtung in der Nacht wirkt auf viele Tierarten wie ein Staubsauger. Das bringt ganze Ökosysteme durcheinander. Trotzdem ist eine naturschutzfachlich fundierte Lichtplanung noch immer die Ausnahme. Auch hier muss die Stadt dringend nachbessern“ so Hierneis zur zweiten Resolution.
Eine Vielzahl an unterschiedlichsten Leuchten und Strahlern ist die Ursache dafür, dass unsere Nächte nicht mehr richtig dunkel sind. Der als Lichtverschmutzung beschriebene Effekt hat für viele Tierarten negative Auswirkungen. So verlassen Milliarden von Insekten auf Grund von Lichtverschmutzung ihren eigentlichen Lebensraum und können dort nicht mehr der Nahrungs- und Partnersuche nachgehen. Man spricht von einem „Staubsaugereffekt“. Die desorientierten Insekten werden zur leichten Beute anderer Tiere oder sterben bei Kollisionen oder durch Erschöpfung. Gleichzeitig fehlen diese so verendeten Insekten dann als Nahrung für Vögel, Fledermäuse, Reptilien und Amphibien. Bei Singvögeln beeinträchtigt die künstliche Beleuchtung in der Nacht die Orien-tierung. Viele Zugvögel, insbesondere fernwandernde Arten, nutzen die Nacht für ihre Wanderung. Anstatt stark strahlende künstliche Lichtquellen zu überfliegen, umkreisen sie diese ähnlich wie Insekten oft hilflos und können erst nach Abschalten der Beleuchtung weiterziehen.
Die Resolutionen im Wortlaut:
Resolution für mehr Grün in den Vorgärten – Gegen das Graue Grauen