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Radfahren in München bleibt weiterhin schwierig. Obwohl der Stadtrat die Ziele der beiden Münchner Rad-Bürgerbegehren übernommen hat, erweckt das Kreisverwaltungsreferat in einer aktuellen Stellungnahme den Eindruck, eine Umsetzung der Ziele blockieren zu wollen.

Angeregt durch eine Radtour mit dem BUND Naturschutz (BN) hatten SPD und Grüne/Rosa Liste einen gemeinsamen Antrag für eine attraktive Innenstadtquerung in Richtung Ost nach West mit dem Fahrrad gestellt. Darin wurde die Verwaltung aufgefordert zu prüfen, ob im Bereich des Altheimer Ecks die Einbahnstraßenregelung für Fahrräder aufgehoben werden kann. Sowohl vor als auch nach dieser Stelle ist der Straßenzug für Räder entsprechend freigegeben, eine Durchfahrt am Altheimer Eck wäre ein wichtiger Baustein für ein Rad-Netz innerhalb der Altstadt.

In seiner Stellungnahme lehnt das KVR eine Öffnung für den Radverkehr mit dem Hinweis auf den dortigen Autoverkehr nun ab. Damit ignoriert das KVR nicht nur die Beschlusslage zum Radverkehr in München, sondern auch alle Überlegungen des Oberbürgermeisters für eine möglichst autofreie Altstadt.

„Man fragt sich, ob das KVR nicht Willens ist, den Radverkehr wirklich im Sinne des Stadtratsbeschlusses zu fördern, oder ob hier Unvermögen herrscht. Die KVR-Stellungnahme ist getragen von einer rückwärts gewandten Denkrichtung, in der Autos selbst in der Altstadt als unabänderlich betrachtet werden. Gerade vor dem Hintergrund der beiden Rad-Bürgerbegehren und der eindeutigen Beschlusslage im Stadtrat muss das KVR einen solchen Prüfauftrag als Auftrag verstehen, die damit beabsichtigte Verbesserung für Radfahrer zu ermöglichen und nicht diese zu blockieren. Wenn dazu der Autoverkehr am Altheimer Eck verringert werden muss, dann entspricht dies durchaus den Beschlüssen im Stadtrat“ so Thorsten Kellermann, stellvertretender Vorsitzender des BN in München und BN Vertreter beim Münchner Radentscheid.