Verkehrswende muss Top 1 werden – Aktion auf dem Marienplatz
München, 16.7.2021 Mit einer Aktion auf dem Marienplatz hat der BUND Naturschutz (BN) heute die Politikerinnen und Politiker daran erinnert, dass die Verkehrswende in München trotz anstehender Sommerpause und großangelegter Automesse im Herbst nicht ins Stocken geraten darf. Die AktivistInnen des BN entrollten ein 6 x 4 Meter großes Banner zu Füßen des OB-Büros mit der Aufforderung „Bitte wenden!“.
„Wir müssen noch viel schneller als bisher den Straßenraum neu aufteilen und zwar flächendeckend, statt wie bisher vor allem punktuell. Nur so kann der Wechsel weg vom Auto und hin zu nachhaltigen Mobilitätsformen seine positiven Wirkungen entfalten. Eine weitgehend autofreie Innenstadt ist da ein wichtiger erster Schritt, der auch kurzfristig umgesetzt werden kann.“ erläutert Dr. Thorsten Kellermann, stellvertretender Vorsitzender des BN in München.
Der Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb, wie er von den Autokonzernen propagiert wird, ist in Wirklichkeit nur ein verschwindend geringer Teil der Verkehrswende. Viel wichtiger ist es, die Zahl der erzwungenen Wege in der Stadt und die Anzahl der Autos massiv zu verringern. Das Auto muss in der Stadt zur Ausnahme werden und sollte den Fällen vorbehalten bleiben, wo es wirklich keine Alternative gibt. Autofahren aus reiner Gewohnheit oder Bequemlichkeit hat nichts mit nachhaltiger Mobilität zu tun. Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl im Herbst fordert der BN schon jetzt von den BundestagskandidatInnen, den gesetzlichen Rahmen für höhere Parkgebühren, eine City-Maut oder andere verkehrsbeschränkende Maßnahmen zu schaffen.
„Etwa 14 Prozent des Münchner Stadtgebietes werden von Straßen, Parkplätzen und anderen Verkehrsflächen verbraucht. Überbreite Straßen und Unmengen an Parkplätzen sind ein Luxus, den sich die Stadt nicht länger leisten kann. Pkw stehen täglich 23 Stunden nur herum und belegen wertvollsten Stadtraum. Dabei brauchen wir diese Flächen, um dort Bäume gegen den Klimawandel zu pflanzen, Aufenthaltsräume für die Menschen zu schaffen und um endlich die Ziele des Münchner Radentscheids schnell umsetzen zu können.“ ergänzt Kellermann.
Bilder der Aktion
(Fotograf: Tobias Hase / Bund Naturschutz)