Jetzt reifen die Äpfel heran. Sie sind schmackhaft und gesund, reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Die Briten bringen es auf den Punkt: „An apple a day keeps the doctor away.” Dabei rät der BN: Bio, saisonal und regional sind optimal.
Auch Äpfel sind vor Pestiziden nicht gefeit. So sind laut dem Jahresbericht 2017 des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 87% des konventionell erzeugten Obstes mit Pestizidrückständen belastet. Noch besorgniserregender sind die Untersuchungen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württembergs von 2017. Alle 64 untersuchten Apfelproben enthielten Mehrfachrückstände unterschiedlicher Pestizide, in fünf Fällen wurden die zugelassenen Höchstwerte überschritten. Anders sieht es im biologischen Anbau aus, hier sind keine chemisch-synthetischen Pestizide zugelassen. Stattdessen fördern nachhaltige Anbauweisen die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf Äckern und Wiesen.
Der BN empfiehlt daher, beim Apfelkauf auf drei Dinge zu achten: Bio-Qualität, Regionalität und Saisonalität. Anbauverbände wie Demeter, Bioland oder Naturland sind den Grundsätzen des ökologischen Anbaus verpflichtet. Auch am EU-Bio-Siegel kann man sich orientieren. Zusätzlich lohnt sich ein Blick auf das Herkunftsland, denn weite Transportwege belasten das Klima.
Christian Hierneis, Vorsitzender des BUND Naturschutz in München erläutert:
„Jetzt ist Apfelsaison in Bayern. Wer zu Bio-Qualität greift, wird mit besonders schmackhaftem und noch dazu giftfreiem Obst belohnt. Je nach Sorte und bei richtiger Lagerung sind Äpfel auch bis ins Frühjahr haltbar. Im Supermarkt ist Obst und Gemüse zwar das ganze Jahr erhältlich, allerdings kommt es außerhalb der Saison oft aus fernen Ländern oder muss unter großem Energieaufwand in Kühlhallen gelagert werden. Wer saisonal einkauft, schützt also auch das Klima.“
In der kostenlosen Broschüre „Bio Genuss für München“ bietet der BN Einkaufsmöglichkeiten für biologische Lebensmittel in und um München an.
Download unter: www.oekologisch-essen.de
Mehr Informationen zum Thema auch am BN Service-Telefon:
Tel. 089 / 51 56 76 – 0
Mo – Fr: 9.00 – 12.30 Uhr, Di & Do zusätzlich: 13.30 – 17.00 Uhr
Weitere Informationen zu alten Apfelsorten
Immer mehr Obstproduzenten nutzen Pestizide – Doch häufig landen Rückstände dieser Giftstoffe im Inneren des Apfels und werden dadurch auch vom Menschen aufgenommen. Wie kann man sein Einkaufsverhalten ändern, um sich vor den ungewollten Substanzen zu schützen?
Heißer Tipp – Alte Apfelsorten aus regionalem, saisonalem und biologischem Anbau probieren!
Allergiker kennen diesen Rat schon lange: Anstatt auf übliche Sorten wie Pink Lady, die mittlerweile in jedem Supermarkt zu finden sind, auf alte Sorten wie den Boskoop oder die Goldparmäne zurückzukommen. Diese sind jedoch oft schwer zu erhalten, da sie normalerweise nicht Teil des klassischen Verkaufs-Sortiments sind. Wer einen eigenen Garten besitzt kann sich einen Apfelbaum der gewünschten alten Sorte pflanzen und sich so sicher sein, dass der selbstgezogene Apfel pestizidfrei ist. Es gibt jedoch auch zahlreiche Obstbauern und Baumschulen, die alte Apfelsorten in ihr Sortiment aufgenommen haben.
In der Nähe Münchens gibt es die Baumschule Brenninger, die viele alte Obstsorten verkauft. In Fahrenzhausen, etwa 45 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, bietet die Baumschule Fischer ein reichhaltiges saisonales Angebot an. BIO Produkte gibt es bei der Baumschule Baumgartner in Nöham, zwischen München und Passau, auf deren Website auch Tipps für die richtige Pflege von Obstgehölzen zu finden sind.
http://www.baumschule-brenninger.de/
https://www.fischers-baumschulen.de/sortiment/obstgehoelze/
https://www.baumgartner-baumschulen.de/neu/
Ein weiterer wichtiger Vorteil der alten Apfelsorten ist der hohe Gehalt an gesundheitsfördernden Polyphenolen. Diese wurden bei neuen Sorten im Laufe der Zeit herausgezüchtet, da sie oft einen säuerlichen Geschmack und ein schnelleres Verderben des Apfels bewirken. Doch bei richtiger Lagerung halten manche Apfelsorten sogar drei bis fünf Monate. Gut geeignete Lagerstätten sind unbeheizte Keller, frostsichere Garagen oder kühle Dachböden. Dort sollten die Äpfel nebeneinander mit dem Stiel nach unten liegen, ohne sich zu berühren. Dafür eigenen sich Apfelstiegen, großflächige Regalböden oder flache Pappkartons. Da Äpfel das natürliche Reifungsgas Ethylen verströmen, sollten sie nicht neben empfindlichem Obst und Gemüse wie Birnen, Kartoffeln und Tomaten aufbewahrt werden, denn diese verderben schneller durch das Gas. Wichtig ist, die Lagerware regelmäßig zu kontrollieren und ggf. auszusortieren.
Wer die alten Apfelsorten regional und nach Saison kauft, tut auch der Umwelt etwas Gutes. Lange Transportwege belasten das Klima und sorgen auch dafür, dass viele Vitamine und Nährstoffe aus dem Obst verloren gehen. Außerdem findet sich Saisonalität auch im Geschmack wieder: Obst und Gemüse hat oft genügend Zeit vollständig auszureifen und bekommt reichlich Luft und Sonne ab. Darüber hinaus spart, wer regional kauft: Lange Transportwege per LKW oder Flugzeug fallen weg, und das macht sich auch im Preis bemerkbar. Supermarktware kostet oft ein ganzes Stück mehr, als die Obstkiste vom Bauern nebenan.
Pestizidfrei, umweltschonend und obendrein gesund – Die alten Apfelsorten sind echte Alternativen für jeden, der dieses Obst liebt!