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Ostereier nur in Bio-Qualität

Bunt gefärbte Eier werden zu Ostern als Symbol für Lebenskraft und Lebensfreu-de, Freundschaft, Liebe und Auferstehung gegessen. Doch nicht alle Eier werden dieser Symbolik gerecht. Der BUND Naturschutz in München (BN) gibt Tipps für einen möglichst ökologischen und artgerechten Eierkauf.

„Da wir tierischer Produkte essen, sind wir auch für die Lebensbedingungen unserer Nutztiere verantwortlich. Mit dem Griff zu Bio-Eiern können wir eine artgerechte Tierhaltung direkt unterstützen. Ungefärbte Eier müssen gekennzeichnet sein. Kaufen Sie kein Ei mit der 3. Nehmen Sie gefärbte Eier nur mit, wenn auf der Verpackung ein eindeutiger Hinweis auf Bio-Qualität steht. Ansonsten läuft man Gefahr, Eier aus tierquälerischer Käfighaltung ins Osternest zu legen“ erläutert Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer des BN in München.

Entscheidend ist die erste Ziffer des auf dem Ei aufgedruckten Kenncodes. Nur Eier mit der „0“ stammen aus ökologischer Erzeugung. Hier werden die Hennen artgerecht gehalten und mit Futter aus ökologischem Anbau gefüttert. Eier mit der „1“ kommen immerhin aus Freiland-Haltung. Bei einer „2“ stammen die Eier aber schon aus Bodenhaltung, bei der die Hühner meist sehr beengt leben. Und nicht nur zu Ostern gilt: Kein Ei mit der „3“! Die „3“ weist auf Käfighaltung bei Herkunft aus anderen EU-Ländern oder auf Kleingruppenhaltung der Hühner hin. Die Kleingruppenhaltung ist in Deutschland an die Stelle der Käfighaltung getreten, sie stellt für die Hühner aber eine nur geringfügige Verbesserung dar. Leider werden heutzutage in den meisten Betrieben, auch bei ökologischer Erzeugung, die männlichen Küken immer noch direkt nach dem Schlüpfen getötet, da sie kaum Fleisch ansetzen. Deshalb empfiehlt es sich zudem speziell nach Eiern aus Bruderhahn-Projekten oder von Zweinutzungshühnern zu suchen, bei denen die Tiere nicht sinnlos getötet werden.

Vorsicht gilt außerdem, wenn bereits gekochte und gefärbte Ostereier zum Kauf angeboten werden. Sie unterliegen keiner gesetzlichen Pflicht zur Haltungskennzeichnung. Oft sind gefärbte Eier „Käfig-Eier“. Der BN empfiehlt deshalb, nur ungefärbte Eier zu kaufen oder nach dem „KAT“-Logo auf der Verpackung von bereits gefärbten Eiern Ausschau zu halten. Dieses Siegel des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen garantiert, dass die Eier nicht aus Käfighaltung stammen. Am besten und auch gesündesten bleibt jedoch das Selberfärben von Bio-Eiern mit Naturfarben, die keine schädlichen Chemikalien enthalten, die in die Umwelt und den eigenen Organismus gelangen können. Färben kann man beispielsweise mit Rotkohl oder Roter Beete, starkem Tee, Kurkuma, Spinat, Brennnesseln oder einem Sud aus Zwiebelschalen. Gebrauchsfertige Naturfarben gibt es in Bioläden oder Apotheken zu kaufen.

BIO Einkaufsführer 2018 TitelBei eierhaltigen Lebensmitteln wie Gebäck, Teigwaren oder Eierlikör sollte ebenfalls auf Bio-Ware zurückgegriffen werden. Denn auch verarbeitete Eier müssen nicht gekennzeichnet werden. Einen Überblick über Münchner Bioläden gibt der BN-Einkaufsführer „Bio-Genuss für München“.

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