Foto: BN

09.05.2019 Langfristige Lösung statt Sankt-Florians-Prinzip gefordert

Am 25. Juli 2018 hat der Gemeinderat von Hohenschäftlarn eine Umgehungsstraße auf der sogenannten „Flurtrasse“ beschlossen. Die Trasse würde mitten durch eine intensiv für die Naherholung der örtlichen Bevölkerung genutzte Wiesen- und Feldlandschaft führen. BUND Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) lehnen diese Umgehungsstraße auf der Feldflur ebenso ab, wie die von der Bürgerinitiative alternativ geforderte Umgehungsstraße durch den Wald. Beide Varianten würden zu einer massiven Zerstörung von Natur und Landschaft führen, und noch mehr Verkehr anstatt weniger in die Isartalgemeinden bringen. Die Verbände fordern stattdessen eine Verkehrswende, sowie auch für das Isartal endlich einen zweigleisigen Ausbau der S7 und den Weiterbau bis Geretsried. Überörtliche Lösungen zur Verringerung des motorisierten Verkehrs zu diskutieren halten BN und LBV für langfristig zielführender, als eine weitere Straße zu bauen, welche das Verkehrsaufkommen insgesamt nur erhöhen würde.

„Am einfachsten wäre es, ein Durchfahrtsverbot für Lkw in Hohenschäftlarn zu erreichen. Auch über verkehrsberuhigte Straßen könnte man nachdenken. Wir brauchen weniger Verkehr anstatt immer mehr. Dazu gehört auch ein funktionierender öffentlicher Nahverkehr für Pendler. Das würde die Zerstörung von Natur und Landschaft verhindern. Jedes Autos weniger ist ein Gewinn“ so Christian Hierneis, 1. Vorsitzender der zuständigen BN-Kreisgruppe München.

„Die Kulturlandschaft Schäftlarns mit ihrem Mosaik aus Wäldern, Äckern und Wiesen ist ein Schatz, den es langfristig zu bewahren gilt. Wir brauchen eine Verkehrswende weg von der Straße und hin zur Schiene und zu einem weniger verschwenderischen Konsum, der keine unnötigen LKW-Fahrten mehr verursacht. Sonst werden wir in ganz Bayern bald gar keine unzerschnittenen Landschaften mehr haben. Der LBV lehnt deshalb beide Trassenvarianten ab“ erläutert Dr. Irene Frey-Mann, 1. Vorsitzende LBV München.

„Der Isaralverein lehnt die „Flurtrasse“ ab und fordert eine überörtliche Lösung. Wichtig sind Gespräche mit der Stadt München und den Nachbargemeinden“ ergänzt Erich Rühmer, 1. Vorsitzender des Isartalvereins.

BN und LBV unterstützen die BI Hohenschäftlarn, den unerträglichen und gefährlichen Schwerlastverkehr aus Hohenschäftlarn schnellstmöglich herauszubringen. Die Regierung von Oberbayern hat als zuständige Behörde im Genehmigungsverfahren die vom Gemeinderat beschlossene Umgehungsstraße bisher nicht genehmigt.

Auf Einladung des Isartalvereins trafen sich der BN und der LBV zusammen mit der Bürgerinitiative und einigen Landwirten Anfang Mai in Hohenschäftlarn, um sich über die sogenannte „Flurtrasse“ zu informieren.

Foto: Für den Erhalt dieser Kulturlandschaft setzen sich BUND Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Isartalverein ein. (Foto: BUND Naturschutz)